Frage: Wie viele Personen umfasst der Formel-1-Tross für die ersten beiden Saisonrennen?

Antwort: Die Formel 1 erwartet pro Rennen etwa 1200 Personen, die an der Strecke essenziell sind. Bei den zehn Teams selbst – sieben haben ihre Werke in Großbritannien, zwei in Italien und eines in der Schweiz – dürfen jeweils maximal 80 Personen operieren. Höchstens 60 davon dürfen sich unmittelbar mit den Rennwagen beschäftigen. Zuschauer sind selbstverständlich nicht erlaubt.

Für den Start der Formel 1 in Spielberg muss kein Kamel durchs Nadelöhr. Es müsste auch kein Eisenstier durch den Betonbogen springen.
Foto: EPA/Bruna

Frage: Welche Präventionsmaßnahmen werden gesetzt?

Antwort: Es wurde ein 80 bis 90 Seiten umfassendes Papier ausgearbeitet, das die Richtlinien für die Reisen, die Unterbringung, die Mahlzeiten und das Verhalten an der Rennstrecke darlegt. Die Teams sollen sich nach der Anreise in einer Art Blase bewegen und möglichst keinen Kontakt mit der Bevölkerung haben. Ausnahmen sind die nötigen Streckenposten.

Frage: Wie erfolgt die Anreise, wie der Transport von der und zur Strecke?

Antwort: Die Teams kommen mit Charterflügen. Der Fliegerhorst Hinterstoißer in Zeltweg wird wie in den vergangenen Jahren für die Anreise der Teams geöffnet. Wie schon bisher stehen zahlreiche Shuttle-Busse vom Projekt Spielberg zur Verfügung. Die werden im neuen Konzept noch wichtiger. Ein Transport des ganzen Renntrosses zu den Quartieren ist nötig. Da keine Zuschauer erlaubt sind, stehen auch genügend Hotelbetten zur Verfügung – selbst wenn alle nur in Einzelzimmern einquartiert werden, sind die Kapazitäten ausreichend.

Frage: Welchen Tests müssen sich die Mitglieder der Formel-1-Teams, also auch die Piloten, unterziehen?

Antwort: PCR-Tests für den gesamten Tross sind vor der Einreise sowie auch während des zweiwöchigen Aufenthalts in Spielberg vorgesehen. Tests bei der Abreise sollen Quarantänemaßnahmen bei der Heim- oder Weiterreise obsolet machen. Schon bisher gab es neben den Räumlichkeiten für die Erste Hilfe bei Rennunfällen medizinische Einrichtungen für Besucher, die direkt am Eingang zum Ring angesiedelt waren. Diese stehen nun für Testungen zur Verfügung. Eine externe Covid-Ambulanz, abgekoppelt von der Rennstrecke selbst, war ebenfalls Teil des eingereichten Vorsorgekonzepts.

Frage: Werden alle zur Durchführung der Rennen notwendigen Personen Tests unterzogen?

Antwort: Nein, aber Schutz- und Präventionsmaßnahmen müssen auch alle Hilfskräfte – vom Streckenposten bis zum Caterer – treffen. Für sie alle wird es immer wieder Messungen der Körpertemperatur geben. Zudem wird der Kontakt mit den Teams so weit wie möglich unterbunden. Auch eine kontaktlose Übergabe von angelieferten Waren für die Teams soll angesichts der zur Verfügung stehenden Fläche möglich sein.

Frage: Was passiert bei einem Covid-Verdachtsfall, was bei einem positiven Test eines Teammitglieds?

Antwort: Zu den bisherigen Zugangskarten, ohne die man beispielsweise nicht zu den Motorhomes gelangt ist, werden am Eingang tägliche Gesundheitschecks nötig. Wer auch nur die geringsten Symptome aufweist, muss sofort in einen isolierten Bereich, bis ein aktuelles Testergebnis vorliegt. Selbst ein positives Testergebnis bei einem Fahrer soll keine Rennabsage nach sich ziehen. "Wir werden Abläufe so gestalten, dass die Diagnose einer Infektion nicht zu einer Absage führt. Wenn ein Fahrer eine Infektion hat, sind Reservefahrer verfügbar", sagte Geschäftsführer Chase Carey in einem Beitrag auf der Internetseite der Formel 1. Ein infiziertes Teammitglied müsse im Hotel in eine Quarantäne gehen. Selbst für den Fall, dass ein Rennstall nicht teilnehmen kann, würde das nicht automatisch zur Absage führen.

Frage: Wer zahlt den Mehraufwand?

Antwort: Für das gesamte medizinische Personal, die Tests und den Zusatzaufwand wird wohl der Veranstalter, also das Projekt Spielberg, aufkommen müssen.

Frage: Ist die Fortsetzung der WM nach Spielberg gesichert?

Antwort: Im vorläufigen Rennkalender scheinen acht WM-Läufe auf, exakt so viele schreibt das Reglement für eine Saison mindestens vor. Nach Spielberg gibt es den Grand Prix auf dem Hungaroring bei Budapest (19. Juli), zwei Rennen in Silverstone (2. und 9. August) sowie die Rennen in Barcelona (16. August), Spa-Francorchamps (30. August) und Monza (6. September). (red, 4.6.2020)