Am Wiener Donaukanal könnten drei weitere Gastro-Betriebe entstehen. Aber auch Konzepte für Sport und Kultur können eingereicht werden.

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Wien – Am Wiener Donaukanal sind wieder Flächen zu vergeben. Nachdem bereits 2017 neue Pächter für sechs Bereiche gesucht und im Oktober 2018 auch gefunden wurden, stehen nun drei weitere Areale für eine Bespielung bereit. Gesucht werden Konzepte für sportliche, kulturelle oder gastronomische Nutzung, wie die Wiener Gewässer Management GmbH (WGM) mitteilte.

Die entsprechenden Inserate werden am Wochenende geschaltet, laut WGM läuft die Ausschreibung wieder über die für den Kanal zuständige Donauhochwasserschutz-Konkurrenz (DHK). Die WGM ist der Wiener Vertreter in der DHK.

Betroffen ist nun ein weiterer Teil der sogenannten Vorkaifläche, konkret jener Abschnitt flussaufwärts vom Badeschiff (Wolfgang-Schmitz-Promenade), die Fläche zwischen Salztorbrücke und Marienbrücke auf Seiten des ersten Bezirks (Freda-Meissner-Blau-Promenade) sowie das Areal flussabwärts der Salztorbrücke auf Seiten des zweiten Bezirks (Dianabadufer).

Die Neuvergabe wurde nach einem kritischen Rechnungshofbericht, der etwa zu günstige Mietverträge kritisiert hatte, in die Wege geleitet. Der erste Teil ist in Umsetzung, hieß es, nun gehe es um die restlichen Flächen. Die Auswahl der Betreiber erfolgt laut WGM durch eine Personenkommission, in der Fachleute mit Expertise in den Bereichen Architektur und Gestaltung, Vergabe- und Vertragsrecht, Tourismus, Gastronomie sowie Bewirtschaftung von Flächen vertreten sind. Kriterien der Nachhaltigkeit, Innovation, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit werden von den Bewerbern eingefordert, wurde betont.

Sechs Gastro-Flächen bereits neu vergeben

Sechs Lokal-Flächen wurden bereits neu vergeben: Tel Aviv Beach, Feuerdorf, Central Garden, Hafenkneipe, Adria Wien und Badeschiff Vorkaifläche – wobei bei den ersten vier Flächen jeweils die bestehenden Betreiber den Zuschlag erhalten haben. Lediglich mit dem Gastronomen Gerold Ecker liegt Wien im Clinch. Seine Pachtverträge sind nach Ansicht der WGM mit Ausnahme des Badeschiffs bereits im Oktober 2018 ausgelaufen. Nun wird noch über die Räumung der Adria Wien gestritten – DER STANDARD berichtete.

Jetzt werden Flächen vergeben, die bei der ersten Interessentensuche laut WGM noch nicht neu ausgeschrieben werden konnten, da sie noch vergeben waren. In einem Fall gab es auch eine weitere gerichtliche Auseinandersetzung. Konkret ging es um die Fläche zwischen Salztorbrücke und Marienbrücke, um die zwischen der DHK und dem ehemaligen Pächter – der einst auch die Copa Cagrana an der Neuen Donau betrieben hat – prozessiert wurde. Mittlerweile ist die Fläche inklusive dem damals im Donaukanal verankerten Dampfer "Johann Strauss" geräumt. (red, APA, 5.6.2020)

Die zuletzt völlig desolate "Johann Strauss" wurde Ende 2017 abgeschleppt.
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