In den vergangenen zwei Monaten wurde der beliebte Taktik-Shooter "Team Fortress 2" von einer Horde Bots angegriffen, die Hassbotschaften und pornografische Inhalte verbreiten. Einem Bericht von Engadget zufolge, erscheinen die Bots in fast jedem Spiel, bombardieren den Chat mit Beschimpfungen, verwenden Aim-Cheats, und nutzen kosmetische Exploits, um das Gameplay für alle Spieler zu stören.

Beinahe unspielbar

Für viele Spieler von "Team Fortress 2", einem in die Jahre gekommenen aber äußerst beliebten Ego-Shooters, ist die Bot-Krise unerträglich geworden. "Sie verwenden Aimbots und spammen den Chat mit Inhalten, die rassistisch, homophob, pornografisch – einschließlich Kinderpornografie – und allgemein beleidigend sind", sagte ein Spieler. "Einige von den Bots können die Namen und sogar Avatare von Personen kopieren, was dazu führt, dass viele unschuldige Spieler von Spielen ausgeschlossen werden."

So sehen die Spam-Angriffe der Bots aus

Vom Support keine Antwort

In den Steam-Foren von "Team Fortress 2", sowie auf Reddit und Twitter zeigen sich Fans frustriert über die Invasion des Spiels. Während sie mit Screenshots und Videobeweisen versuchen auf das Problem aufmerksam zu machen, scheint Valve, das Entwicklerstudio, überwiegend mit Schweigen zu antworten. "Ich und viele andere Spieler haben den Steam-Support benachrichtigt und automatisierte Roboterantworten erhalten, in denen wir gebeten wurden, in den Steam-Foren zu posten und die einzelnen Konten zu melden. Das hat nichts gebracht", sagte ein Betroffener.

Homophobe Angriffe gestiegen

Seit dem 1. Juni konnten Spieler einen Wachstum homophober Bot-Nachrichten beobachten. Dies scheint mit dem Beginn des "Gay-Pride-Monats" zusammenzuhängen. Seither erscheinen sogenannte "Anti – LGBT Bots" immer öfter, um gewaltverherrlichende Botschaften gegen die LGBTQ-Community zu verbreiten.

Ein transsexueller Spieler zeigte sich in einem Forenbeitrag erschüttert, ermutigte die Community jedoch, nicht aufzugeben. "Jetzt spammen sie homophobe und transphobe Nachrichten (eine enthält auch Antisemitismus). Aber wir können die Hoffnung nicht aufgeben. Dieses Spiel war für mich schon lange eine Quelle der Freude und ich werde es nicht aufgeben." Wer jetzt aufhöre zu spielen, überlasse den Trollen das Spiel.

Valve reagiert kaum

Diesen Foren-Beitrag hat Valve kommentarlos geschlossen. Ein Sprecher Valves äußerte sich auf Anfrage von Engadget knapp zur Situation: "Wir sind uns der Probleme bewusst und suchen aktiv Lösungen."

Anders jedoch reagieren in letzter Zeit hochkarätige Entwicklerstudios wie Activision. Sie sorgten für mediale Aufmerksamkeit, indem sie aktiv Maßnahmen gegen Rassismus, Sexismus und homophobe Sprache in ihren Online-Communities durchsetzten. Wieso das Problem von "Team Fortress 2", ein Spiel dass sich seit 13 Jahren enormer Beliebtheit erfreut, kaum behandelt wird, ist nicht klar. (red, 6.6.2020)