Weitere Details zum Vorstoß des Bundeskanzlers gab es auf Nachfrage nicht.

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Wien – Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) denkt über eine generelle, vermutlich zeitlich begrenzte Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie nach. Dies werde "genauso wie andere zusätzliche unterstützende Maßnahmen" überlegt, sagte er Interview mit dem Sonntags-"Kurier". Weitere Details dazu gab es im Bundeskanzleramt auf APA-Anfrage vorerst allerdings nicht.

Im "Kurier" meinte der Bundeskanzler, es gebe besonders betroffene Bereiche wie zum Beispiel die Gastronomie, den Tourismus, die Reisebranche, Kulturschaffende und Veranstalter: "Für diese Gruppen arbeiten wir als Regierung gerade an einem Paket, um dieses schwierige Jahr bestmöglich zu überstehen."

Kritik wegen mangelnder Hilfen

Zuletzt hat der Nationalrat als Teil eines Wirtshauspakets bereits mit Stimmen von ÖVP und Grünen die Mehrwertsteuer auf nicht-alkoholische Getränke befristet vom 1. Juli bis 31. Dezember 2020 auf 10 Prozent halbiert. Die Schaumweinsteuer wurde dauerhaft gestrichen.

Allerdings hagelte es in den vergangenen Tagen an Kritik vieler Gastronomen an den angekündigten Hilfen der Regierung. Zu bürokratisch, zu langsam und generell zu wenig, so der Tenor. Besonderen Unmut provozierte die Reaktion der Regierung auf ein STANDARD-Interview mit dem Gastronomen Berndt Querfeld. Der Unternehmer (unter anderem Café Landtmann, Café Mozart) hatte scharf gegen die Regierung und angeblich ausbleibende Hilfe gewettert. "Die Hilfspakete sind zerplatzte Luftballons", hatte der bekannte Gastronom, auch ÖVP-Wirtschaftsbundmitglied, gemeint.

Kurz darauf konterte dann das von Elisabeth Köstinger (ÖVP) geführte Tourismusministerium und zeigte sich "verwundert" über Querfelds Aussagen. Die Äußerung wurde prominent von heute.at veröffentlicht. Der Artikel mit dem Titel "Promi-Wirt klagt über Corona-Geld, bekam aber 1 Million" wurde auf Twitter prompt von Gerald Fleischmann, Medienbeauftragter des Bundeskanzlers, geteilt. (APA, red, 7.6.2020)