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Demonstranten rissen die Statue nieder.

Foto: ap

Bei Anti-Rassismus-Protesten wurde im britischen Bristol eine Statue gestürzt. Diese stellte den Sklavenhändler Edward Colston dar, der für die Königlich Afrikanische Gesellschaft arbeitete. Die Handelskompanie versklavte im 17. und 18. Jahrhundert über Jahrzehnte hinweg jährlich 5.000 Menschen. Die Demonstranten rissen die Statue aus ihrem Sockel und schmissen sie in den Hafen des Flusses Avon.

Auf sozialen Medien wurde die Aktion zu einem Phänomen – abertausende Nutzer kommentieren, teilen oder liken Beiträge, die den Vorfall dokumentieren. Rund 10.000 Menschen waren auf die Straße gegangen, bis sich einige von ihnen entschieden, ein Seil um den Hals der Statue zu binden und sie niederzureißen. Einer der Demonstranten kniete über den Hals, als Erinnerung an die Polizeigewalt gegen George Floyd, der erstickte, nachdem der Polizist Derek Chauvin das fast neun Minuten lang getan hatte.

Standort auf Google Maps geändert

Dann wurde die Statue zum Hafen getragen und über eine Leitplanke ins Wasser geworfen. Auf Google Maps sorgten Nutzer dafür, dass zumindest zeitweise auch der Standort der Statue aktualisiert wurde: Suchte man nach "Statue of Edward Colston", wurde angezeigt, dass sie sich im Fluss befindet. Auch wurde die Information angegeben, dass sie "permanent geschlossen" sei. Offensichtlich ist dies das Ergebnis von Crowdsourcing durch eine große Zahl an Usern. Das wurde allerdings wieder geändert, eine Suche nach der Statue liefert momentan kein Ergebnis.

Die örtliche Polizei kündigte bereits an, Ermittlungen einzuleiten. Einige Dutzend seien für den Vandalismus verantwortlich, der Großteil habe sich nur gegen Rassismus aussprechen wollen. Man prüfe bereits Aufnahmen des Vorfalls, um die Zuständigen zu identifizieren. (red, 8.6.2020)