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Telefonica

Foto: Juan Medina / REUTERS

Telefonica Deutschland trennt sich für 1,5 Mrd. Euro von Funkmasten. Käufer sei die ebenfalls zum spanischen Telefonica-Konzern gehörende Telekominfrastrukturfirma Telxius, teilte der Mobilfunker am Montag mit. Diese übernimmt insgesamt etwa 10.100 Mobilfunkstandorte, die sich größtenteils auf Hausdächern befinden, sowie die dort montierte technische Infrastruktur.

Telefonica Deutschland erhöht mit diesem Schritt die finanzielle Flexibilität. Auf der Hauptversammlung hatte Firmenchef Markus Haas die Verkaufspläne damit begründet, dass die passive Infrastruktur "enorm viel Kapital" bindet. Finanzchef Markus Rolle sagte nun, die Transaktion erhöhe den "unternehmerischen Spielraum mittel- und langfristig deutlich".

Sendemasten

Telxius hatte den Deutschen bereits 2016 gut 2.000 Sendemasten um knapp 600 Mio. Euro abgekauft. Das Unternehmen, an dem neben Telefonica auch der Finanzinvestor KKR sowie der Investmentfonds Pontegadea von Zara-Eigner Amancio Ortega beteiligt sind, betreibt ein internationales Netzwerk von Unterwasser-Glasfaserkabeln und 20.000 Sendemasten – auch in Deutschland. Das Unternehmen verwaltet die Masten und vermietet sie an verschiedene Betreiber, wodurch ein Mast für mehrere Netze genutzt werden kann.

In Deutschland will Telxius nun in den nächsten vier Jahren insgesamt 2.400 weitere Standorte erschließen und dort Flächen für die Installation von aktiver Funktechnik an Telefonica Deutschland vermieten. Für Telefonica Deutschland ist dies auch wegen des Aufbaus des 5G-Netzes wichtig.

Auch bei der Konkurrenz geht der Trend zu einer Abtrennung des Funkmastgeschäfts: Marktführer Deutsche Telekom sucht nach einem Partner für seine Funktürme und der britische Rivale Vodafone hat sie ausgelagert. (APA, 09.06.2020)