Mainzer Ansagen.

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Der FSV Mainz 05 hat am Dienstag die Kommunikation mit einem Ex-Mitglied veröffentlicht. Auf der Homepage reagiert der deutsche Bundesligist auf das Kündigungsschreiben eines Fans mit dem Leitbild des Klubs und gibt sich unmissverständlich: "Nicht jede Kündigung eines Mitglieds bekümmert uns, manchmal sind wir sogar erleichtert"

Das ehemalige Mitglied hatte sich über die Zusammenstellung des Kaders beschwert:

"Ich kann mich mit diesem Verein (Profifußball) schon seit Monaten nicht mehr identifizieren! Mittlerweile bekomme ich den Eindruck vermittelt, dass ich beim Africa-Cup bin, anstatt in der deutschen Bundesliga. Ich weiß was jetzt kommt, aber nein, ich bin auf keinen Fall rassistisch veranlagt – das verbitte ich mir. Nur, was zuviel ist, ist zuviel.

(…)

Aber wenn seit Wochen in der Startformation neun (!!!) dunkelhäutige Spieler auflaufen und deutschen Talenten kaum noch eine Chance gegeben wird, dann ist das nicht mehr mein über die Jahre liebgewonnener Verein. (…) Ein Noveski, Bungert, Rose, Babatz, Weiland, Bell usw standen für Werte und Mentatlität. Das waren Kerle, die mit Herzblut dabei waren (…)."

Die Mainzer kommentierten das ohne Umschweife: "Auch wenn wir normalerweise Kündigungen bedauern und um jedes Mitglied leidenschaftlich kämpfen, können wir unser Bedauern in Ihrem Fall nicht ansatzweise ausdrücken. Rassismus beginnt da, wo rassistische Gedanken geäußert werden, nicht nur, wenn sich jemand selbst als Rassist bezeichnet – was in den seltensten Fällen vorkommt."

Der Vereine freue sich "vielmehr über Ihre Kündigung, da Ihre Begründung offenbart, dass Sie nicht die Wertebasis besitzen, die unseren Verein auszeichnet." (red, 9.6.2020)