Kolumbiens Polizei will Härte gegen den Anbau und Handel von Koka-Blättern und schließlich Kokain demonstrieren.

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Bogota – Die kolumbianische Polizei hat mit fast fünf Tonnen Kokain den größten Drogenfund in Kolumbien seit Beginn der Corona-Pandemie gemacht. Ein Drogenspürhund machte das Rauschgift bei der Kontrolle einer Fracht in zwei Containern mit Gummigranulat im Hafen der Stadt Buenaventura aus, berichteten kolumbianische Medien am Dienstag.

Demnach sollte die Fracht über Mittelamerika in die Türkei gehen. Das Kokain hatte einen Wert von schätzungsweise 265 Millionen Dollar (234 Millionen Euro), schrieb Verteidigungsminister Carlos Holmes Trujillo in einem Tweet.

Handel floriert weiter

Das südamerikanische Land ist einer der weltgrößten Produzenten von Kokain, das aus der Kokapflanze hergestellt wird. Nach Daten der US-Regierung wurde dort im vergangenen Jahr auf 2120 Quadratkilometern Koka angebaut, gegenüber 2080 Quadratkilometern im Jahr 2018.

Weder der Friedensvertrag mit der Guerilla-Organisation FARC, die sich vor allem mit Drogenhandel und Schutzgeldern finanzierte, noch die Corona-Krise haben den großflächigen Anbau von Koka in Kolumbien stoppen können. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres haben die kolumbianischen Sicherheitskräfte nach einem Bericht der Zeitung "El Tiempo" zufolge bereits rund 180 Tonnen Kokain beschlagnahmt, acht Prozent mehr als in dem Vorjahreszeitraum. (APA, 10.6.2020)