Müller steht im Pokal-Finale, zeigte sich aber mit der Leistung nicht zufrieden.

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München – Der FC Bayern ist dem Gewinn des deutschen Fußball-Doubles wieder einen Schritt näher gekommen. Durch das Heim-2:1 am Mittwoch über Eintracht Frankfurt steht der Titelverteidiger zum insgesamt 20. Mal im DFB-Pokal-Finale, was bei Trainer Hansi Flick große Zufriedenheit auslöste. "Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenlob aussprechen, weil sie in diesem Jahr hervorragend performt", sagte der Coach.

Frankfurt machte Spiel spannend

Allerdings bewiesen die Hessen nach der Pause, dass auch die scheinbar übermächtigen Bayern "schlagbar" sind, wie Eintracht-Coach Adi Hütter meinte. "Wir waren einer Sensation sehr nahe", haderte der Vorarlberger, und sein österreichischer Landsmann Martin Hinteregger ergänzte: "Man kann auch die Bayern zu Fehlern zwingen. Das hat man gesehen. Es war ein gutes Spiel von uns."

Danny da Costa hatte in der 69. Minute die Münchner Führung durch Ivan Perisic (14.) ausgeglichen. Die lange dominanten, aber nicht konsequenten Bayern wirkten zu dem Zeitpunkt müde und verwundbar. Aber Torjäger Robert Lewandowski rettete den Favoriten mit seinem Siegestor in der 74. Minute, das erst nach Eingriff von Video-Assistentin Bibiana Steinhaus anerkannt wurde.

Ein pomadiger Pokalfight

"Nach dem 1:1 haben wir nochmal das Extragas rausgeholt", meinte Bayern-Angreifer Thomas Müller, der mit dem Gesamtauftritt seines Teams äußerst kritisch umging: "Summa summarum war es mit eines der pomadigsten Halbfinals, die ich in Erinnerung habe."

Flick äußerte sich positiver über die Leistung von David Alaba und Co. "Es war ein Pokalfight. Wir haben es in der ersten Halbzeit versäumt, das eine oder andere Tor mehr zu machen", kommentierte der 55-Jährige.

Matchball auf Meisterschaft

Für ihn dominierten nach dem Spiel die glänzenden Aussichten, die Corona-Saison nun mit dem Gewinn von Meisterschaft und Pokal krönen zu können. Schon am Samstag könnte im Idealfall mit einem Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga der 30. Meistertitel perfekt gemacht werden.

Müller blickte unterdessen voraus auf das Geister-Finale in Berlin gegen Bayer Leverkusen. "Mit Leverkusen ist ein Gegner auf dem Platz, der große Fähigkeiten hat", bemerkte der Ex-DFB-Nationalspieler. "Aber wir haben am Wochenende eine Duftmarke gezeigt", erinnerte Müller an den Münchner 4:2-Erfolg in Leverkusen im Kampf um Ligapunkte: "Das wollen wir in Berlin auch wieder zeigen." (APA/dpa, 11.6.2020)