Setzt sich in Video mit dem Aufreger-Video von Rezo auseinander: FAZ-Politik-Redakteur Constantin van Lijnden.

Screenshot: Youtube/FAZ.net

Es sei das "perfekte Lehrbeispiel" und könne an jeder Journalistenschule gezeigt werden, schwärmte der Spiegel jüngst über das neueste Aufreger-Video des deutschen Youtubers Rezo. Damit hat er recht – aber nicht so, wie er es gemeint hat. Erst durch die Video-Antwort der FAZ, die der Mann mit den blauen Haaren besonders stark attackiert hatte, ist es ein Lehrbeispiel für angehende Journalisten – und alle, die an ihrer Medienkompetenz arbeiten möchten.

Rezo hatte die deutschen Medien unter dem Titel "Die Zerstörung der Presse" hart kritisiert. Diese bereiteten mit ungenauen Recherchen, tendenziösen Kommentaren und flapsigen Titeln den Boden für krude Verschwörungstheorien. Besonders hart ging er mit Bild, Welt und FAZ ins Gericht.

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Letztere antwortete nun via Video, unter dem beziehungsvollen Titel "Die Verhöhnung der Presse". Darin nimmt der Politik-Redakteur Constantin van Lijnden Rezos "Studie" zur FAZ auseinander. Der Youtuber hatte 15 Artikel analysiert, in denen sein Name genannt wurde – allein das schon eine grandiose Selbstüberhöhung. Dabei kam er zum Schluss: "Fast alles gar nicht wahr, was die über mich schreiben."

Van Lijnden demaskiert Rezos pseudowissenschaftliche Analyse sachlich Schritt für Schritt, letztlich als "billige Propaganda in eigener Sache". Wer jemals im Studium eine qualitative Analyse durchlitten hat, weiß: So einfach geht’s denn dann doch nicht mit der Wissenschaftlichkeit. Übrigens auch nicht mit der Journalismuskritik. Fazit: Auch ein Youtube-Profi wie Rezo haut mal daneben. (Petra Stuiber, 11.6.2020)