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Warum Syriens Machthaber Bashar al-Assad seinen Premierminister ausgetauscht hat, begründete er nicht.

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Damaskus – Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise hat Syriens Machthaber Bashar al-Assad seinen Regierungschef ausgewechselt. Neuer Ministerpräsident ist Hussein Arnus, wie das syrische Präsidentenamt am Donnerstag mitteilte. Ein Grund wurde nicht genannt. Die Regierung solle ihre Arbeit bis zu der für Mitte Juli geplanten Parlamentswahl fortsetzen, hieß es weiter.

Der 1953 geborene Ingenieur Arnus löst Imad Khamis ab, der seit 2016 im Amt war. Der neue Regierungschef war zuletzt Minister für Wasserressourcen. Er steht seit 2014 auf der Sanktionsliste der Europäischen Union und der USA. Die EU erklärte damals, als Minister für Öffentliche Arbeiten trage er Verantwortung für die "gewaltsame Repression gegen die Zivilbevölkerung".

Syrische Lira verliert massiv an Wert

Das Bürgerkriegsland leidet seit Monaten unter einer schweren Wirtschaftskrise. Die Syrische Lira verlor zuletzt erneut massiv an Wert. Händler in Damaskus berichteten am Montag, ein Dollar koste rund 3.500 Lira. Viele Läden hätten wegen des Kursabsturzes geschlossen. Zu Beginn des Jahres war ein Dollar noch für rund 1.000 Lira getauscht worden. Vor dem Krieg kostete er etwa 50 Lira.

Syriens Führung ist international stark isoliert. Das Land spürt zudem die Wirtschaftskrise im benachbarten Libanon und die Folgen der Corona-Epidemie. In der kommenden Woche treten neue US-Sanktionen gegen Syrien in Kraft, die die Situation weiter verschärfen dürften. (APA, 11.6.2020)