Nichts für zarte Gemüter: Mattersburg vs. Austria.

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Wien/Mattersburg – Die Reise nach Mattersburg soll der Austria wieder einmal als Krisenbewältigung dienen. Vor etwas mehr als vier Jahren schossen sich die Violetten mit einem 9:0 den Frust von der Seele, im Spätsommer des Vorjahres gewannen sie im Pappelstadion mit 5:1. Was damals der Startschuss in bessere Zeiten sein sollte, blieb als einziger Auswärtserfolg der Austria in der gesamten bisherigen Saison stehen.

Am Samstag (17.00 Uhr/live Sky, ORF 1) trachtet die Austria daran, Nummer zwei einzufahren, um eine Wende zu schaffen. Die Heimniederlage gegen Altach und der damit verbundene Rückfall auf Rang zwei der Qualifikationsgruppe hinter die Vorarlberger sorgten in Wien-Favoriten nämlich wieder für Gesprächsbedarf. Mattersburg könnte die Austria mit einem Heimsieg ebenfalls hinter sich lassen, bei einer Heimniederlage aber gefährlich nahe ans Tabellenende rutschen. SVM-Trainer Franz Ponweiser sagte deshalb: "Ich sehe eine Austria, die sehr unter Druck steht, und einen SV Mattersburg, der sehr unter Druck steht."

Ilzer erwartet Lieferung

Sein Gegenüber Christian Ilzer unterstrich die Bedeutung der Partie aus violetter Sicht. "Wir müssen am Samstag und in den nächsten Spielen liefern. Das muss jedem Einzelnen bewusst sein." Nach der schwachen Vorstellung gegen Altach sei von außen viel Kritik auf die Mannschaft eingeprasselt. "Dieser Kritik stellen wir uns auch. Aber es hilft keinem, wenn wir jetzt in Panik geraten", sagte Ilzer. Intern, so der Steirer, werden die Probleme sehr klar angesprochen. "Entscheidend ist einfach, dass wir das, was wir uns vornehmen, auf den Platz bringen."

Obwohl es für die Austria die erste Niederlage nach elf ungeschlagenen Runden war, bereiten den Verantwortlichen die gezeigten Leistungen Sorgen. Die fehlende Umsetzung des im Training laut Aussagen von Spielern und Trainer Geleisteten zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Eine Verbesserung war nach der Corona-Pause zu erkennen. Sport-Vorstand Peter Stöger stellte zuletzt klar, dass er gern "Tacheles am Platz" sehen würde. Nur gegen Mattersburg klappte es resultatsmäßig bisher. Neben dem 5:1 steht auch ein 2:1-Heimsieg für die Austria zu Buche.

Sax, Poulsen, Demaku fehlen

Gespannt darf man sein, auf welche Akteure Ilzer in Anbetracht der Lage setzen wird. In den englischen Wochen bis Saisonende wollte der Coach viel rotieren. Sicher nicht dabei sind der gesperrte Maximilian Sax, der an seinem Comeback arbeitende Andreas Poulsen und Vesel Demaku, der mit einer Bänderverletzung in der Schulter noch länger ausfallen könnte.

Mattersburg fehlt der gesperrte Angreifer Andreas Gruber. Die Burgenländer haben sich nach dem Re-Start der Liga in guter Verfassung präsentiert. Ein Remis gegen Altach, Sieg bei der Admira und zuletzt ein 1:1 bei der WSG Tirol mit klaren Vorteilen für den SVM stehen zu Buche. Ponweiser sieht eine zurzeit recht stabil wirkende Mannschaft. Der Vorsprung von drei Punkten zu Schlusslicht Wattens ist ebenso Thema wie der Blick nach vorne. "Beide Mannschaften haben die große Chance, sich nach vorne zu orientieren", sagte Ponweiser vor dem Duell mit der Austria.

Altach verteidigt Platz eins

Der SCR Altach verteidigt indes Platz eins in der Qualifikationsgruppe gegen einen diese Saison gern gesehenen Gegner. St. Pölten hat die jüngsten beiden Duelle mit den Vorarlbergern mit 0:6 und 0:3 verloren. Zumindest ein Torerfolg wird für die Niederösterreicher (17.00 Uhr/live Sky) vonnöten sein, um die Abstiegssorgen nicht größer werden zu lassen.

Nach einem hoffnungsvollen Beginn nach der Corona-Pause kassierte St. Pölten am Dienstag eine empfindliche 0:3-Niederlage gegen die Admira. Schlusslicht Wattens sitzt den "Wölfen" bei einem Zähler Rückstand wieder im Nacken. Altach indes holte bei der Austria einen verdienten Sieg im Rennen um einen Platz für das Europa-League-Play-off. Mit einem weiteren Erfolg könnten die Rheindörfer weitere wichtige Zähler sammeln.

Admira will Tirol abhängen

Nach der Abgabe der "Roten Laterne" nimmt die Admira am Samstag (17.00) das nächste Ziel ins Visier: Im Heimspiel gegen Schlusslicht WSG Tirol wollen die Südstädter den Abstand zum Tabellenende auf vier Punkte ausbauen. Die Gäste hoffen auf einen positiven Impuls durch die Anwesenheit von Thomas Silberberger. Der WSG-Coach gibt nach Verletzungspause mit Gips sein Comeback. (APA; 12.6.2020)

Samstag – Qualifikationsgruppe:

SV Mattersburg – FK Austria Wien (Mattersburg, Pappelstadion, 17.00 Uhr/live Sky, ORF 1, SR Hameter). Bisherige Saisonergebnisse: 1:5 (h), 1:2 (a).

Mattersburg: Kuster – Nemeth, Jano, Mahrer – Höller, Salomon, Erhardt, Miesenböck – Halper, Kuen – Bürger

Ersatz: Casali – Rath, Lercher, Steinwender, Pichler, Pusic, Kvasina

Es fehlen: Gruber (gesperrt), Hart (Wade)

Austria: Pentz – Zwierschitz, Palmer-Brown, Madl, Martschinko – Grünwald, Jeggo – Pichler, Fitz, Sarkaria – Monschein

Ersatz: Kos – Klein, Borkovic, Ebner, Wimmer, Edomwonyi, Mester

Es fehlen: Sax (gesperrt), Demaku (Schulterverletzung), Poulsen (nach Muskelfaserriss), Lucic (nach Knie-OP), Schoissengeyr (im Aufbautraining)

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SCR Altach – SKN St. Pölten (Altach, Cashpoint-Arena, 17.00 Uhr, SR Gishamer). Bisherige Saisonergebnisse: 6:0 (h), 3:0 (a).

Altach: Kobras – Anderson, Dabanli, Schmiedl, Karic – Oum Gouet, Zwischenbrugger – C. Gebauer, Tartarotti, Schreiner – D. Nussbaumer

Ersatz: Ozegovic – Maak, Thurnwald, Wiss, Fischer, Meilinger, Sam, Villalba

Es fehlen: keine

St. Pölten: Riegler – Klarer, Luan, Muhamedbegovic – Ingolitsch, R. Ljubicic, Hofbauer, Luxbacher, Schulz – Schütz, Burke

Ersatz: Kretschmer – Drescher, Davies, Gorzel, Rasner, Alan, Messerer, Meister

Es fehlen: Ambichl (gesperrt), Pak (Bänderriss im Ellbogen), Vollnhofer (Knöchel)

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FC Admira – WSG Tirol (Maria Enzersdorf, BSFZ Arena, 17.00 Uhr, SR Drachta). Bisherige Saisonergebnisse: 3:1 (h), 1:1 (a)

Admira: Leitner – Petlach, Schösswendter, Aiwu – Pavelic, Kerschbaum, Lackner, Hjulmand, Lukacevic – Hoffer, Bakis

Ersatz: Haas – Bauer, Kadlec, Scherzer, Maier, Thoelke, Toth, Paintsil, Saracevic, Pink, Babuscu, Pusch

Es fehlen: Starkl (Kreuzbandriss), Vorsager (Rückenprobleme)

Fraglich: Menig (Trainingsrückstand)

Tirol: Oswald – Koch, Hager, Gugganig, Adjei – Santin, Petsos, Buchacher, Rieder – Maierhofer, Dedic

Ersatz: P. Grünwald – Neurauter, Gölles, Toplitsch, Nitzlnader, Yeboah, Lauf

Es fehlen: Svoboda (gesperrt), Soares (Hüftprobleme), Walch (Muskelfaserriss in der Wade), Pranter (Muskelverletzung in der Wade), Grgic (nach Blinddarm-OP), Cabrera (Wadenprobleme)