Welcher Privilegien waren Sie sich nicht bewusst?
Foto: Regine Hendrich

Der durch Polizisten verursachte gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd in den USA war der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. In der durch systemischen Rassismus, der nicht zuletzt durch die Corona-Krise deutlich sichtbar wurde, höchst angespannten Nation sind Berichte über schwarze Bürger, die von der Polizei überproportional oft getötet werden, keine Seltenheit. Der mitgefilmte langsame Tod George Floyds löste schließlich aber Demonstrationen gegen Polizeibrutalität in allen fünfzig US-Staaten und zahlreichen Ländern rund um die Welt aus. In Wien nahmen gar 50.000 Menschen an der Black-Lives-Matter-Demonstration teil – denn Rassismus ist kein exklusiv amerikanisches Problem.

Menschen nichtweißer Hautfarbe sind überall strukturellem Rassismus ausgesetzt – und sich dessen auch von frühester Kindheit an bewusst. Anders, wenn man als weißer Mensch aufwächst. Denn dass man nicht mit rassistischer Diskriminierung zu kämpfen hat, ist quasi selbstverständlich. Es ist eben ein System, das mit sehr unterschiedlichen Auswirkungen alle betrifft. Dennoch liegt die Aufgabe, darüber aufzuklären, immer bei betroffenen POC. Zeit, den Spiegel umzudrehen, fand auch der Journalist Malcolm Ohanwe. Er forderte auf Twitter User unter dem Hashtag #KritischesWeißsein dazu auf, sich mit ihrem Weißsein und den damit verbundenen Privilegien auseinanderzusetzen.

Er stellte folgende Frage:

Viele teilten Alltagssituationen, in denen ihnen bewusst wurde, dass sie anders behandelt werden:

Ein Klassiker, die Wohnungssuche:

Und bereits in der Schule wird ein Muster sichtbar:

Wie war das bei Ihnen?

Wann wurden Sie sich darüber bewusst, dass Ihnen Ihre Hautfarbe einen Vorteil verschafft? In welchen Situationen erlebten Sie erstmals bewusst eine ungleiche Behandlung? Teilen Sie Ihre Erfahrungen im Forum! (aan, 16.6.2020)