Die zu erwartenden deutlich höheren Flugpreise könnten einen Wandel zu Bus und Bahn unterstützen.

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Unser Konsumverhalten hat naturgemäß einen großen Einfluss auf unsere Umweltbilanz. Die Zusammenhänge sind aber sehr vielschichtig, und leicht kann man dabei einen einzelnen Einflussfaktor kleinrechnen, wenn man nur genügend andere Faktoren anführt.

Das Reisen ist aber auf jeden Fall ein Bereich, in dem es viel zu verbessern gibt. Und wie mit dem Essen ist es auch mit dem Reisen. Es ist grundsätzlich ein integrierter Bestandteil menschlicher Lebensführung, niemand kann ganz darauf verzichten.

Aber man kann durch weniger fahren (und so manche auch durch weniger essen) und eine vernünftige Auswahl an Lebensmitteln und Verkehrsmitteln den persönlichen ökologischen Fußabdruck deutlich verringern, ohne substanzielle Einbußen an Lebensqualität befürchten zu müssen, ja sogar die Lebensqualität gleichzeitig verbessern, weil wir ja mit Fortgang der Bemühungen auch mit Gesundheit und intakten Lebensräumen belohnt werden, jedenfalls sagt uns das die Forschung.

Mehr Bahn, mehr Bus

Aber was ist vernünftiges Reisen? Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat soeben die Publikation "Klimafaktor Reisen" veröffentlicht. Nicht ganz verwunderlich ist, dass in der österreichischen Bevölkerung etwa zwei Drittel der reisebedingten CO2-Emissionen auf das Flugzeug entfällt, etwa ein Drittel ist den Personenwagen zuzuordnen. Die reisebedingten CO2-Emissionen, verursacht durch Bahn und Bus, lassen sich in einer Tortengrafik hingegen kaum erfassen, mit 0,5 bzw. 0,8 Prozent.

Daraus lässt sich wohl an einer Hand abzählen, was zu tun wäre: mehr Bahn, mehr Bus, weniger Auto, viel weniger Fliegen. Die zu erwartenden deutlich höheren Flugpreise mit dem Neustart nach Corona könnten einen Wandel durchaus unterstützen. (Rudolf Skarics, 17.06.2020)