Chen San-yuan fängt Pokémon auf seine eigene Art und Weise. Der Greis nimmt wohl ziemlich sicher am "Pokémon Go"-Festival teil, das heuer nur virtuell stattfindet.

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Das "Go Fest"-Event im populären Smartphone-Spiel "Pokemon Go", für das sich sonst Zehntausende Spieler an einem Ort versammeln, wird in diesem Jahr wegen der Corona-Gefahr digital stattfinden. Während die Zahl der verkauften Karten sonst von dem Fassungsvermögen lokaler Parks abhing, wird diesmal jeder ein Ticket kaufen können.

16,99 Euro für beide Tage

Das Event wird am 25. und 26. Juli jeweils von 10.00 bis 20.00 Uhr Ortszeit laufen, wie die Entwicklerfirma Niantic am Montag mitteilte. Die Tickets kosten 16,99 Euro für beide Tage. Bei den "Go Fests" gibt es traditionell besondere Pokemon zu fangen. Im vergangenen Jahr gab es die Sommer-Events unter anderem in Chicago und Dortmund. Sie kosteten 25 Euro pro Tag. Diesmal sind allerdings auch die Kosten von Niantic deutlich geringer, weil keine Ausgaben vor Ort anfallen. Die Firma will aus den "Go Fest"-Einnahmen mindestens fünf Millionen Dollar zur Unterstützung der afroamerikanischen Community spenden.

Weltweites Phänomen

Bei "Pokemon Go" tauchen Figuren aus den Pokemon-Games auf dem Smartphone-Bildschirm in der realen Umgebung auf. Das Spiel ist nach dem Start im Sommer 2016 zu einem weltweiten Phänomen geworden. Während der große Hype im ersten Jahr nachließ, gibt es immer noch eine große Gemeinde aktiver Spieler.

Niantic will in Krise helfen

Niantic will diese Reichweite zur Unterstützung kleiner Geschäfte in der Corona-Krise nutzen. Spieler können ihre Lieblingsorte – zum Beispiel Cafes oder Buchläden – vorschlagen. Zunächst 1.000 Geschäfte werden dann für ein Jahr in die Pokemon-Karte integriert und bekommen die Möglichkeit, Spieler mit Werbe-Events anzulocken. Die Aktion ist allerdings zum Start auf die USA, Kanada, Japan, Großbritannien und Mexiko beschränkt.

Gutes Geschäft – trotz Corona

Niantic selbst finanziert sich durch den Verkauf digitaler Artikel und zusätzlicher Kapazitäten in seinen Spielen. Dieses Geschäft sei in der Corona-Krise zunächst zurückgegangen, erhole sich inzwischen aber wieder, sagte Niantic-Chef John Hanke.

Neue Games bereits in Arbeit

Niantic baute eine Plattform für die Verknüpfung digitaler Artikel und Ereignisse mit der realen Umgebung auf – und will auf dieser Basis in den kommenden fünf Jahren mehr als zehn neue Spiele und digitale Erlebnisse veröffentlichen. Nach "Pokemon Go" brachte Niantic das Spiel "Wizards Unite" heraus, in dem Gegenstände und Figuren aus der Harry-Potter-Welt auftauchen. (APA, 15.6.2020)