Journalistin Daphne Caruana Galizia wurde im Oktober 2017 ermordet.

Foto: APA/AFP/MATTHEW MIRABELLI

Valletta – Die maltesische Justiz hat im Zusammenhang mit dem Mord an der Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia am Montag Ermittlungen gegen den früheren Polizeichef des Landes eingeleitet. Der zurückgetretene Polizeichef Lawrence Cutajar habe Kontakt zu Verdächtigen gehabt, die mutmaßlich an Caruana Galizias Ermordung im Jahr 2017 beteiligt waren, berichteten Zeugen während einer öffentlichen Anhörung.

Demnach soll er einen Mann getroffen haben, der mutmaßlich als Mittelsmann in dem Mordfall fungiert hatte.

Cutajar war im Jänner zurückgetreten. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, bei den Mordermittlungen unsauber gearbeitet zu haben. Die 53-jährige Caruana Galizia war am 16. Oktober 2017 bei einem Bombenanschlag auf ihr Auto getötet worden. Sie hatte regelmäßig über Korruption, Geldwäsche und andere illegale Geschäfte in Malta berichtet. Darin verwickelt waren nach ihren Recherchen auch Mitglieder der Regierung.

Wegen des Mordes an Caruana Galizia stehen drei Männer vor Gericht, die die Bombe gezündet haben sollen. Ein vierter Mann – der mächtige Geschäftsmann Jorgen Fenech – ist als Komplize angeklagt. (APA, 16.6.2020)