Vor knapp drei Monaten hat Huawei offiziell sein neues Smartphone-Flaggschiff vorgestellt, nun hat es das P40 Pro Plus auch nach Österreich geschafft. Ende des Monats wird das Handy in weißer und schwarzer Ausführung am heimischen Markt landen. Ganz billig wird die Anschaffung allerdings nicht. 1.399 Euro wird das Telefon kosten.

Bei der Ausstattung hat man zumindest nicht gespart. Unter der Haube verrichtet der Kirin 990-Chip seine Arbeit, der auch über ein integriertes 5G-Modem verfügt. Dazu kommen acht GB RAM und 512 GB an Onboardspeicher. Dazu gesellen sich 802.11ax-WLAN (Wifi 6), Bluetooth 5.1 und zwei nanoSIM-Slots.

Das Display liefert 2.640 x 1.200 Pixel auf 6,6 Zoll und eine Bildwiederholrate von maximal 90 Herz. Der Akku wartet mit einer Kapazität von 4.200 mAh auf. Er lässt sich sowohl via USB-C, als auch per Wireless Charging mit einer Leistung von bis zu 40 Watt aufladen. Vorinstalliert ist Android 10.

Foto: Huawei

"Kameramonster"

Als "Kameramonster" titulierte Huaweis Consumersparten-Chef Richard Yu das Pro Plus-Modell einst beim Launch. Es liefert eine Kombination aus Weitwinkel (50 MP), Ultraweitwinkel (40 MP) und zwei Telefoto-Kameras in Periskopanordnung, womit eine zehnfache optische Vergrößerung umgesetzt wird. Geworben wurde hier auch, wie schon Samsung beim S20 Ultra, mit 100-fachem, verbesserten Digitalzoom. Man verspricht allerdings deutlich bessere Resultate, als sie das Konkurrenzprodukt liefert.

Überhaupt sollen verbesserte Optik und Lichtstärke in Kombination mit KI-basierter Bildoptimierung die Latte in der Smartphonefotografie ein weiteres Mal höher legen. Huawei spielt hier schon länger an der Spitze mit. Das P40 verspricht schöne Nachtaufnahmen bei einer Belichtungszeit von einer halben Sekunde.

Huawei Mobile

Von der Lichtstärke sollen nicht nur Fotos profitieren, auch Videos bei dunklen Bedingungen sollen eindrucksvoll aussehen. Wer will, soll etwa gezoomte Zeitrafferfilme des Mondes anfertigen können, auf Wunsch auch in 4K-Auflösung, ohne an den schwierigen Lichtbedingungen oder Überstrahlungseffekten zu scheitern.

Auch nach der Aufnahme soll sich Künstliche Intelligenz nützlich machen. Sie kann aus Serienaufnahmen einen "Golden Snap" ermitteln, also das nach Meinung des Algorithmus gelungenste Bild. Bei Gruppenfotos gehört zu den Kriterien etwa, dass möglichst keine der abgebildeten Personen die Augen geschlossen hat.

Weiter ohne Google

Das Technikfeuerwerk kann allerdings das Fehlen von Google-Komponenten nicht kaschieren. Aufgrund eines nach wie vor aufrechten US-Embargos fehlen Play Store und die Google Mobile Services, die man mit der eigenen App Gallery und den Huawei Mobile Services ersetzt hat. Apps von US-Firmen, wie etwa Facebook, findet man aber ebenfalls nicht in Huaweis Appkatalog. Man muss entweder auf die mobilen Webseiten der Anbieter zurückgreifen, wenn möglich die Apps von den Herstellerseiten laden oder sie sich aus anderen Quellen beschaffen, was allerdings ein gewisses Sicherheitsrisiko mitbringt und automatischen Updates im Wege steht.

Laut Huawei beinhaltet die App Gallery aktuell rund 33.000 Apps. 600 davon stammen von Anbietern aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz.

Foto: Huawei

Matebooks, MatePad, Sound X

Neben dem P40 Pro Plus landen auch eine Reihe weiterer Produkte in Österreich – oder sind teilweise schon verfügbar. Ebenfalls für Ende Juni vorgesehen sind das Matebook 13 Pro und das Matebook X. Je nach Ausstattung und Modell werden die Windows-Laptops zwischen 800 und 1.900 Euro kosten.

Bereits zu haben ist hingegen das MatePad Pro, Huaweis Konkurrenz zu Apples iPad Pro. Es kostet 549 Euro und bietet 128 GB an Speicherplatz und 6 GB RAM. In Österreich wird ausschließlich die WLAN-Variante angeboten. Für den Eingabestift (M-Pencil) und das magnetisch andockbare Keyboard müssen zusätzlich 89 bzw. 129 Euro investiert werden.Auch die Sport-Smartwatch GT2e (169 Euro) sowie die drahtlosen Ohrhörer Freebuds 3i (99 Euro) sind schon verfügbar.

Gegen Ende des Sommers, nämlich im August, kommt dann auch der smarte Lautsprecher Sound X nach Österreich. Er unterstützt Huawei Share und soll mit seinem Design, als auch gutem Signalempfang glänzen. Verbaut sind gleich zwei Subwoofer und soll auch Töne in hohen Frequenzlagen in guter Klangqualität wiedergeben. Als Nennpreis gibt Huawei 299 Euro an. (gpi, 16.06.2020)