Das Mauthausen-Komitee vertritt das Vermächtnis der Überlebenden des ehemaligen Konzentrationslagers und seiner Außenlager.

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Mauthausen/Wien – Der Autor der mittlerweile eingestellten rechtsextremen Zeitschrift "Aula", Manfred Werner Duswald, widerruft nach Klagsdrohungen seine Aussagen, wonach das Mauthausen-Komitee Österreich (MKÖ) "nur aus KZ-Laien" bestehe und Schulkinder belüge. Das teilte das MKÖ am Dienstag mit.

Duswald habe diese Behauptungen bei einer rechtsextremen Tagung in Deutschland aufgestellt, und Nordland.tv habe sie auf Youtube veröffentlicht, berichtete das MKÖ. "Es war klar, dass wir uns solche Schmutzkübelattacken nicht gefallen lassen, denn wir vertreten das Vermächtnis der überlebenden Häftlinge des KZ Mauthausen und seiner Außenlager", sagt MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi.

Verurteilung durch EGMR

Nach Klagsdrohungen durch die vom MKÖ beauftragte Rechtsanwältin Maria Windhager habe der Medienverantwortliche von Nordland.tv eine Unterlassungserklärung abgegeben und das Video vom Netz genommen. Duswald habe einen Widerruf auf Youtube veröffentlicht, wo er bis 2. September zu sehen sein soll, berichtete das MKÖ.

Duswald ist im Zusammenhang mit einem "Aula"-Artikel 2015 bekannt geworden, in dem Mauthausen-Befreite als "Massenmörder", "Kriminelle" und "Landplage" bezeichnet wurden. Die strafrechtlichen Ermittlungen wurden damals eingestellt. Nachdem Holocaust-Überlebende mit einer Klage wegen übler Nachrede und Beleidigung vor einem österreichischen Gericht gescheitert waren, wurde die Republik aber vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) verurteilt. (APA, 16.6.2020)