Auch Ziele in der Näher der Hauptstadt Sanaa (Bild) wurden am Dienstag bombardiert.

Foto: AFP/MOHAMMED HUWAIS

Sanaa – Bei einem Luftangriff der von Saudi-Arabien angeführten Koalition im Norden des Bürgerkriegslandes Jemen sind mindestens 13 Zivilisten getötet worden. Unter den Opfern seien auch vier Kinder, teilte die Hilfsorganisation Save the Children mit.

Ein Sprecher des von den Huthi-Rebellen kontrollierten jemenitischen Gesundheitsministeriums erklärte, der Angriff in der Provinz Saada habe ein Fahrzeug getroffen. Alle Insassen kamen demnach ums Leben.

Rakete zerstört

Die Koalition um Saudi-Arabien wiederum teilte am Dienstag mit, sie habe eine Rakete im Flug zerstört, welche die Huthis auf Saudi-Arabien abgefeuert hätten. Ziel des Geschoßes sei die Grenzstadt Najran im Süden Saudi-Arabiens gewesen. Bereits in der Nacht auf Dienstag seien mehrere Drohnen abgefangen worden.

Save the Children forderte einen sofortigen Stopp aller Feindseligkeiten in dem bitterarmen Land. Die neue "Tragödie" sei ein weiterer Beweis, dass der Krieg noch lange nicht vorbei sei, auch wenn ihn viele Menschen nicht mehr auf dem Radar hätten.

Rebellen kontrollieren Hauptstadt

Im Jemen tobt seit mehr als fünf Jahren ein Bürgerkrieg. Die Huthis kontrollieren große Teile des Landes im Süden der Arabischen Halbinsel, darunter die Hauptstadt Sanaa. Die von Saudi-Arabien angeführte Koalition unterstützt die international anerkannte Regierung im Kampf gegen die vom Iran unterstützten Rebellen. Bei Luftangriffen des Bündnisses sterben immer wieder Zivilisten.

Der Konflikt hat im Jemen eine humanitäre Katastrophe verursacht. Rund 80 Prozent der Bevölkerung sind nach Angaben der Uno auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Corona-Pandemie verschlimmert die Lage. Offiziell sind im Jemen bisher mehr als 800 Infizierte gemeldet, die Dunkelziffer dürfte aber deutlich höher sein. (red, APA, 16.6.2020)