Italien: Umarmt wird später

Das wird ein etwas anderer Sommer. Keine großartigen Umarmungen, kein Bussi rechts, Bussi links. Dafür darf man wieder nach Bella Italia, dem Lieblingsurlaubsziel vieler Österreicher und Österreicherinnen im Sommer, ohne Quarantäne bei der Rückkehr. Bis auf die Lombardei, die noch immer als Risikogebiet eingestuft ist, kann der ganze Stiefel von der Oberen Adria bis Kalabrien und Sizilien bereist werden, natürlich immer mit gebotener Vorsicht.

Die meisten fahren seit jeher mit dem eigenen Auto auf die Apenninenhalbinsel; das wird heuer nicht anders sein, zumal grenzüberschreitende Flugzeug-, Bus- und Bahnverbindungen erst allmählich wieder hochgefahren werden. So ist der Railjet von Wien nach Bozen erst seit Montag wieder in Betrieb. Andere Verbindungen sollen in Abstimmung mit italienischen Stellen schrittweise reaktiviert werden.

Die Hotellerie nimmt sich ebenfalls Zeit. So sind etwa im Zentrum von Rom viele Unterkünfte noch geschlossen. An den Küsten bereiten sich zahlreiche Hotels weiter darauf vor, die erforderlichen Hygieneregeln und Vorschriften zum Abstandhalten, etwa beim Essen, umzusetzen. Buffets in Hotels sind verboten.

In Restaurants gilt eine Maskenpflicht. Der Mund-Nasen-Schutz muss selbst mitgebracht, zum Essen darf er abgenommen werden. Desinfektionsmittel müssen überall bereitstehen. Das gilt auch für Museen.

Anders als üblich geht es auch am Meer zu: Der Zugang zu Strandbädern muss teilweise vorab gebucht werden. Das und die an allen Stränden in gehörigem Abstand vonein ander aufgestellten Sonnenschirme sollen verhindern, dass die Menschen zu dicht aneinander in der Sonne braten.

Touristische Infos: www.italia.it/en/home.html

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Kroatien: Maskenlos am Strand

Kroatien hat sich gut auf die kommende Reisewelle vorbereitet. Über die Website www.entercroatia.mup.hr kann ein Formular ausgefüllt werden, mit dem eine schnelle Abfertigung an der Grenze gewährleistet werden soll. Die Anreise per Auto wird von offizieller Seite empfohlen. Ab Mitte Juni fliegen Croatia Airlines und die AUA von Wien nach Kroatien: Die AUA seit 15. Juni nach Dubrovnik und ab 22. Juni nach Split, Croatia Airlines ab 18. Juni nach Zagreb. Auch die Bus- und Bahnverbindungen werden mit der Öffnung der Grenzen wieder starten. Obwohl Kroatien die Gesundheitskrise gut überstanden hat (Stand 15. Juni: 2.251 jemals positiv Getestete), gelten dort auch für Touristen Regeln. So gilt in Unterkünften eine 1,5-Meter-Abstandsregel.

Vermieter sind u. a. angehalten, Handtücher häufiger zu wechseln und Desinfektionsmittel zur Verfügung zu stellen. Lokale haben offen, das Personal muss Masken tragen, die Gäste nicht, aber auch hier gilt: Hände waschen bzw. desinfizieren, Abstand halten. An Stränden und im Meer gilt die 1,5-Meter-Abstandsregel. Sonnenliegen werden vor jeder Benützung desinfiziert. Am Strand gibt es keine Maskenpflicht.

Sehr wohl ist man verpflichtet die Maske in Öffis (auch auf Fähren) zu tragen, in öffentlichen Gebäuden wird es empfohlen. Sehenswürdigkeiten haben geöffnet, hier gelten die allgemeinen Hygienemaßnahmen. Veranstaltungen sind ab dem 15. Juni in geschlossenen Räumen für bis zu 200 Personen erlaubt, im Freien für bis zu 500, ab 1. Juli sind in geschlossenen Räumen bis zu 350 Personen erlaubt, im Freien bis zu 1.000.

Weitere Infos: https://croatia.hr/de-DE/coronavirus-2019-ncov-fragen-und-antworten

Weiterlesen: Kroatien: Reisetipps für das Land der tausend Inseln

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Deutschland: Reisen mit Vorsicht

Wer damit spekuliert, Teile des heurigen Sommers statt am Mittelmeer an deutschen Stränden zu verbringen, muss sich sputen. Denn Destinationen an der Nord- und Ostsee werden selbst in Normaljahren von deutschen, sprich einheimischen Gästen gestürmt. Und heuer ist alles andere als ein normales Jahr. Aber Deutschland ist groß, und die Zahl an Kleinoden, die es zu entdecken gilt, ist auch groß.

Hinkommen ist jedenfalls vergleichsweise einfach. Wer nicht mit dem eigenen Auto fahren will, ist mit der Bahn gut bedient. Das Zugangebot in Österreich ist nahezu wieder auf Vor-Corona-Stand. Auch Flüge sind wieder möglich, aktuell nach Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart.

Bei Reisen innerhalb Deutschlands sollten die Corona-Bestimmungen der einzelnen Bundesländer beachtet werden, die sich zum Teil in der Strenge unterscheiden. Bundesweit gelten Kontaktbeschränkungen sowie Abstandsregeln von mindestens 1,5 Metern. In Bayern etwa dürfen Cafés und Restaurants – Stand 16. Juni – nur bis 22 Uhr geöffnet haben, und das sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Bars und Kneipen bleiben auf unbestimmte Zeit geschlossen, für Diskotheken gilt das bundesweit.

Zu Einschränkungen kann es in Deutschland für Tagestouristen kommen: So erlauben etwa die Ostfriesischen Inseln derzeit nur längerfristige Aufenthalte. Auch muss man darauf gefasst sein, dass beliebte Urlaubsorte wegen Überfüllung kurzfristig abgeriegelt werden können. Etliche Bundesländer (u. a. Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Saarland) erlauben inzwischen auch wieder Busreisen unter Einhaltung der Hygieneauflagen.

Touristische Infos: Deutschland Tourismus

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Griechenland: Urlaub mit Abstand

Griechenland ist vergleichsweise gut durch die Gesundheitskrise gekommen. Mit Stand 15. Juni meldete das Land 3.112 jemals positiv Getestete. Seit 15. Juni dürfen Österreicher ohne Quarantänepflicht nach Griechenland reisen. Die Gesundheitsbehörden werden stichweise Kontrollen durchführen. Bevorzugt an Flughäfen: Zwei seiner wichtigsten Airports, Athen und Thessaloniki, sind bereits geöffnet. Von 1. Juli an sind auch Flüge für alle Regionalflughäfen wieder erlaubt. Auch bei der AUA stehen seit 15. Juni wieder Direktflüge ab Wien auf dem Flugplan. Die Anreise per Auto über Bulgarien ist ebenfalls möglich. Ebenso Reisen innerhalb des Landes sowie zu den Inseln, wo es kaum Corona-Fälle gab, per Flugzeug oder Fähre (mit geringerer Passagierzahl wegen des Sicherheitsabstandes von 1,5 Metern).

Hotels sind dazu angehalten die Zimmer zu desinfizieren und erst nach 24 Stunden neu zu vermieten. Auf öffentl ichen Stränden wird darauf hingewiesen, den Mindestabstand (1,5 Meter) einzuhalten. Auf privaten Strandabschnitten muss ein Mindestabstand eingehalten werden (max. zwei Liegen pro Schirm, zwei Meter Abstand). In Restaurants und Bars gilt: Abstand halten und Hygienevorschriften beachten. Das Tragen von Schutzmasken ist in Öffis oder Taxis verpflichtend. In anderen Einrichtungen, v. a. in geschlossenen Räumen, Restaurants und Bars, wird das Tragen dringend empfohlen. Wieder besuchen kann man auch archäologischen Stätten und Museen. Je nach Fläche gibt es eine Höchstzahl von Besuchern, die gleichzeitig in den Gebäuden sein dürfen. Tickets sollte man vorab online erwerben. Sämtliche Maßnahmen sind auf www.visitgreece.gr/en/home/health_protocols_ zu finden.

Foto: AP/Derek Gatopoulos

Spanien: Mallorca ohne Party

Urlaubsreisen nach Spanien sollen ab dem 21. Juni wieder möglich sein. Aber Obacht: Erst am 1. Juli fällt die Quarantäne- bzw. CoV-Test-Pflicht bei der Rückkehr nach Österreich. Ab 21. Juni kommt ganz Spanien in der "neuen Normalität" an. Für Reisende bedeutet das, sie können sich endlich wieder frei zwischen den Regionen bewegen.

Per 1. Juli ist die Fluganreise nach Spanien am praktikabelsten. Die meisten Linienflüge wird zu diesem Zeitpunkt Eurowings anbieten; z. B. ab Wien: Barcelona, Mallorca, Menorca und Valencia, ab Salzburg: Barcelona und Mallorca. Bei der Einreise soll es systematische Gesundheitskontrollen (z. B. Temperaturmessung) geben.

Die Grundregel der Maskenpflicht lautet: Personen ab sechs Jahren müssen überall dort im öffentlichen Raum eine Maske tragen, wo der Abstand von 1,5 m nicht eingehalten werden kann. In Öffis (auch Schiffe und Züge) gilt sie immer, im Auto nur, wenn die Insassen nicht zusammenleben. Bei Verstößen droht eine Geldstrafe von € 100.

In Hotels, der Gastronomie und in Geschäften muss sichergestellt sein, dass Kunden und Mitarbeiter einen Abstand von 1,5 m einhalten. Zu den weiteren Maßnahmen in Hotels zählen regelmäßiges Desinfizieren und Speisekarten auf dem Smartphone.

An Stränden ist ein Abstand von zwei Metern einzuhalten. Rund um Barcelona werden zur Durchsetzung auch Apps und Videoüberwachung eingesetzt, auf Mallorca ist das nicht geplant. Nachtclubs und Diskotheken bleiben auf den Balearen vorerst geschlossen.

Weitere Infos: www.spain.info/de/reportajes/informacion-practica-turistas-covid-19-viajar-espana.html

Foto: imago images/robertharding

Sommerurlaub in Europa: Die Karte bietet einen Überblick, wo es welche Einschränkungen gibt.

Nützliche Infos

Aktuelle Hinweise des Außenministeriums: www.bmeia.gv.at

Detaillierte Reiseinformationen von der Europäischen Union: reopen.europa.eu

Grafik: Der Standard