Besonders Kärnten und das Salzkammergut mit den vielen Seen erfreut sich in der anlaufenden Sommersaison guten Zuspruchs, wenn auch vorwiegend noch von Inlandsgästen.

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Wien – Es wäre vermutlich wieder eine Rekordsaison geworden für die Touristiker im Land, der Sommer 2020. Das Coronavirus hat diese Träume platzen lassen. Jetzt ist Schadensbegrenzung angesagt. Österreicher, etwas Deutsche und Holländer sollen in Österreich retten, was noch zu retten ist.

Und tatsächlich, die Inlandsnachfrage steigt, mehr Österreicher als in den vergangenen Jahren werden heuer absehbar ihren Urlaub in Österreich verbringen. Das lasse sich anhand harter Zahlen ablesen, die tagesaktuell über Gästeanfragen und Buchungseingänge Auskunft geben, sagte die Chefin der Österreich Werbung (ÖW), Petra Stolba, am Dienstag.

Österreich-Kampagne

Mit Städten und neun Bundesländern hat Österreichs oberste Tourismusmarketingorganisation unter dem Motto "Auf dich wartet ein guter Sommer" die bisher größte Inlandskampagne lanciert. Als Mobilitätspartner wurde die ÖBB gewonnen. Generaldirektor Andreas Matthä verspricht trotz Corona einen sicheren Transport an den Zielort bei Einhaltung entsprechender Vorsichtsmaßnahmen. Probleme, dass es zu eng werden könnte in den Zügen, sieht er bei einer Auslastung von derzeit 50 Prozent nicht.

Von den 40 Millionen Sonderbudget, die der von Bund 75 Prozent) und Wirtschaftskammer (25 Prozent) finanzierten ÖW zugeteilt wurden, wird der Großteil auf Auslandsmärkten wie Deutschland, Niederlande, Schweiz oder Tschechien eingesetzt, aufgrund der besonderen Umstände heuer aber auch ein Teil in Österreich. Damit soll Lust auf Urlaub im Land gemacht werden.

Ein Drittel Inlandsgäste

Waren zuletzt rund 30 Prozent der heimischen Sommerurlauber Gäste aus Österreich, hofft man, heuer diesen Prozentsatz deutlich steigern zu können. Stark nachgefragt würden Ferienwohnungen, Urlaub am Bauernhof oder Beherbergungsbetriebe mit großem Platzangebot; Seengebiete (Kärnten, Salzkammergut) profitierten mehr als alpine Gegenden (Tirol). Besonders schwer hätten es Jugendcamps und Betriebe, die sich auf Busreisen spezialisiert haben, sowie Städte. Stolba: "Da gibt es Luft nach oben."

(stro, 17.6.2020)