Anhänger der international anerkannten Regierung haben in Tarhuna, rund 70 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Tripolis, ein Massengrab entdeckt.

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Tripolis – Das libysche Rote Kreuz hat in der Stadt Tarhuna 37 Leichen geborgen, die in Massengräbern gefunden worden waren. Sie seien in ein Krankenhaus in der Stadt Misrata gebracht worden, sagte ein Sprecher des Roten Kreuzes am Dienstag vor Journalisten.

Anhänger der international anerkannten Regierung hatten Tarhuna, rund 70 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Tripolis, Anfang des Monats von Truppen des einflussreichen Generals Khalifa Haftar zurückerobert. Haftar bekämpft die Regierung, verlor zuletzt aber große Gebiete. Tarhuna war eine wichtige Hochburg für ihn im Westen Libyens.

Nach Angaben der Uno-Mission in Libyen (Unsmil) waren in der vergangenen Woche mindestens acht Massengräber entdeckt worden, die meisten in Tarhuna. Uno-Generalsekretär António Guterres zeigte sich schockiert und forderte eine genaue und transparente Untersuchung. Nach Angaben des libyschen Roten Kreuzes wurden auch im Krankenhaus von Tarhuna 106 Leichen gefunden, die identifiziert werden müssten.

Im ölreichen Libyen herrscht seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Bürgerkrieg. Die Regierungstruppen werden von der Türkei unterstützt, Haftar wiederum von Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Russland.