Ein Teil dieser Werbeanzeigen verstößt ab Juli gegen die Google-Ads-Richtlinien.

Foto: Screenshot

"Wenn Sie schlecht sehen können, tun Sie dies sofort (Genial!)", "Die meisten PC-Besitzer kennen diesen Trick nicht" – mit solchen und anderen Schlagzeilen locken zahlreiche Werbeanzeigen im Netz. Hinter der versprochenen Wunderlösung findet sich in der Regel allerdings einfach nur ein Angebot für dubiose und teure Produkte.

Und mitunter haben die Anzeigen rein gar nichts mit dem Inhalt zu tun, auf den sie verweisen. In besonders dreisten Fällen wird etwa insinuiert, einer bekannten Persönlichkeit sei etwas zugestoßen, um danach fälschlicherweise in ihrem Namen für risikoreiches Daytrading zu werben. Auch über Google Ads, eines der größten Werbenetzwerke der Welt, kommt es immer wieder zur Ausspielung solcher Clickbait-Werbung. Neue Maßnahmen von Google sollen diesem Treiben nun Einhalt gebieten.

"Klicken Sie hier, um es herauszufinden"

In den Richtlinien für die Verwendung von Google Ads verbietet man künftig eine Reihe von Merkmalen, für die die Clickbait-Anzeigen berüchtigt sind. Dazu zählen Verbote für Vorher-nachher-Bilder, die verfremdete Darstellung von Körperteilen wie auch für Locktexte wie "Klicken Sie hier, um es herauszufinden".

Auch eine Drohkulisse darf nicht mehr aufgespannt werden. Sprich: Werbung darf nicht mehr insinuieren, dass dem Betrachter etwas Schädliches zustoßen könnte, wenn er das angepriesene Angebot nicht in Anspruch nimmt. Produkte dürfen auch nicht mehr mit der Abbildung von Schmerzen, Bedrängnis, Angst oder Schockzuständen beworben werden. Ebenso ist die Verwendung von Fotos realer Unfälle oder Katastrophen sowie von Polizei-Verdächtigenfotos ("Mugshots") tabu.

Werber haben allerdings noch eine Gnadenfrist. Der Zusatz zu den Richtlinien tritt erst mit Juli in Kraft. Danach bleibt freilich abzuwarten, wie konsequent Google bei der Durchsetzung der neuen Regeln ist. (gpi, 17.6.2020)