Interne CIA-Dokumente räumen ein, dass der massive Diebstahl im Jahr 2016 kein so schwieriges Unterfangen gewesen sei.

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Viel zu lax seien die Sicherheitsmaßnahmen beim Center of Cyber Intelligence der USA gewesen, weswegen Unbekannte 2016 an strenggeheime Hacking-Tools gerieten und diese an die Enthüllungsplattform Wikileaks weiterreichten. Zu diesem Schluss kommt der US-Auslandsgeheimdienst CIA in einem internen Bericht zu der Causa. "Vault 7", wie Wikileaks die veröffentlichten Dokumente bezeichnet, zeigte vor allem die umfangreichen Instrumente, mit denen die CIA überwacht und beispielsweise Smartphones und andere Geräte knackt.

Der Leak gilt als einer der größten in der Geschichte des Geheimdiensts. Die CIA hatte 2017 angenommen, dass ein Mitarbeiter zwischen 180 Gigabyte und 34 Terabyte Daten gestohlen hat. Während die Abteilung darauf fokussiert war, Cyberwaffen zu bauen, kam es zu Defiziten bei der eigenen Sicherheit, heißt es in dem Dokument. Zu langsam sei man dabei gewesen aufzurüsten – schließlich habe es Angriffe auf andere Regierungsbehörden gegeben. Drei Jahre zuvor hatte der Whistleblower Edward Snowden Dokumente öffentlich gemacht, die die massive weltweite Überwachung der NSA belegten.

"Goldener Ordner" nicht erwischt worden

Tagtägliche Sicherheitsmaßnahmen seien viel zu lax eingehalten worden. Mitarbeiter sollen Administrator-Passwörter miteinander geteilt haben. Weiters gab es keine Mechanismen für den Fall, dass jemand beispielsweise mit einem USB-Stick Daten abgreift. Doch während sehr wohl sensible Informationen gestohlen wurden, habe Wikileaks nicht den "goldenen Ordner" mit den wichtigsten Daten erwischt. Darin fänden sich etwa finale Versionen aller Hacking-Tools und Quellcodes.

Anfang des Jahres wurde der Ex-Mitarbeiter Joshua Schulte beschuldigt, dessen Verteidigung einräumte, dass die Sicherheitsmaßnahmen bei der CIA so schlecht gewesen seien, dass es unmöglich sei zu wissen, wer hinter dem Diebstahl der geheimen Daten steckte. Das Gericht konnte nicht beweisen, dass es Schulte war, er wurde jedoch für Falschaussagen und Missachtung des Gerichts verurteilt. (muz, 17.6.2020)