Als beste Schauspielerin mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet: Barbara Auer.

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Köln – Der ZDF-Dreiteiler "Preis der Freiheit" mit den beiden Schauspielern Barbara Auer (61) und Joachim Krol (63) ist großer Gewinner des diesjährigen Deutschen Fernsehpreises. Sowohl Auer als auch Krol wurden für ihre Leistungen in dem Drama über die Wendejahre in der DDR mit Auszeichnungen bedacht – Auer als "Beste Schauspielerin", Krol als "Bester Schauspieler".

Darüber hinaus fuhr "Preis der Freiheit" die Ehrung als "Bester Mehrteiler" ein, wie die Jury am Mittwoch in Köln mitteilte. Das machte insgesamt also drei Trophäen in wichtigen Kategorien. Das Ost-West-Drama war schon vor der Verleihung als Favorit gehandelt worden.

"Der Pass" ist "Beste Drama-Serie"

Der österreichische Burgschauspieler Nicholas Ofczarek, der ebenfalls in der Kategorie "Bester Schauspieler" nominiert war, konnte sich nicht durchsetzen. Dafür gewann die Serie "Der Pass" von Pay-TV-Anbieter Sky, in der Ofczarek einen Ermittler spielt, in der vielbeachteten Kategorie "Beste Drama-Serie".

Im Pendant "Beste Comedy-Serie" siegte die deutsche Netflix-Serie "How to Sell Drugs Online (Fast)". Im Reality-Fernsehen punktete RTL. Der Sender gewann mit seinem Promi-Format "Das Sommerhaus der Stars" die Auszeichnung in der Kategorie "Beste Unterhaltung Reality". Zur besten Comedy wurde die "heute-show" mit Oliver Welke (54) im ZDF gekürt.

Nur wenige andere Produktionen konnten wie der "Preis der Freiheit" mehrfache Auszeichnungen einheimsen. Dazu zählte die ProSieben-Show "The Masked Singer", die sich als beste Unterhaltungsshow gegen die Konkurrenz durchsetzte. Dazu kam ein Preis für ihre Ausstattung, also Kostüme und Szenenbild: Geehrt wurde Gewandmeisterin Alexandra Brandner, die für die aufwendigen Masken verantwortlich ist, unter denen Promis in der Show um die Wette singen. Ihre Identität geben sie erst preis, wenn sie herausfliegen – oder am Ende die Show gewinnen. Die dritte Staffel soll im Herbst laufen.

Doppelt ausgezeichnet wurde zudem die ARD-Tragikomödie "Eine harte Tour". Regisseurin Isabel Kleefeld gewann in der Kategorie "Beste Regie Fiktion", Drehbuchautorin Dominique Lorenz in "Bestes Buch Fiktion".

Keine große Gala

Eine große Gala mit rotem Teppich und festlicher Garderobe blieb den Gewinnern allerdings verwehrt. Ursprünglich hatten die Organisatoren ein großes Comeback des Fernsehpreises als Samstagabendshow mit Live-Übertragung geplant. Das wurde aber von der Corona-Pandemie verhindert. Die Federführung lag bei RTL. Vergeben wird der Deutsche Fernsehpreis seit 1999 von den großen TV-Anbietern, beteiligt sind ARD, RTL, Sat.1 und das ZDF. In der Jury saß unter anderem Schauspielerin Maria Furtwängler (53). Beurteilt wurden Leistungen und Produktionen, die zwischen Jänner 2019 und April 2020 ausgestrahlt wurden.

Die Corona-Pandemie spiegelte sich auch bei den Auszeichnungen wider. Senderübergreifend ging ein Sonderpreis an mehrere Redaktionen für ihre Berichterstattung über die Corona-Pandemie – konkret an die ARD, das ZDF, RTL, ProSieben, Sat.1 und n-tv mitsamt den verantwortlichen Journalisten. Den Förderpreis bekam Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim, die unter anderem mit einem Corona-Kommentar in den "Tagesthemen" (ARD) beeindruckt habe, urteilte die Jury.

Im kommenden Jahr soll nun ein neuer Anlauf für eine große Preisgala unternommen werden. Das kündigte RTL an. "Wir werden den Staffelstab bei RTL in den Händen behalten", sagte Stephan Schäfer, Geschäftsführer Inhalte & Marken der Mediengruppe RTL der Deutschen Presse-Agentur in Köln. "Das bedeutet, dass wir im nächsten Jahr einen Deutschen Fernsehpreis haben werden, den wir dann – so hoffen wir – mit Glanz, Gloria und Rotem Teppich feiern können – als große Samstagabendshow live bei RTL." (APA/dpa, 17.6.2020)