Fayez al-Sarraj (rechts) empfängt Mevlüt Cavusoglu.

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Tripolis – Eine hochrangige türkische Regierungsdelegation ist zu Gesprächen ins Bürgerkriegsland Libyen gereist. Fast zwei Wochen nachdem es der international anerkannten Regierung von Regierungschef Fayez al-Sarraj mit Hilfe der Türkei gelungen war, den aufständischen General Khalifa Haftar aus der Hauptstadt Tripolis zurückzudrängen, trafen sich am Mittwoch türkische und libysche Regierungsvertreter in Tripolis.

Das türkische Außenministerium bestätigte am Mittwoch das Treffen zwischen dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu und Premierminister Al-Sarraj und veröffentlichte entsprechende Videoaufnahmen. Auch Geheimdienstchef Hakan Fidan und Finanzminister Berat Albayrak waren demnach anwesend.

Bei dem Treffen sei es um Kooperationen in verschiedenen Bereichen wie Öl, Investitionen und Infrastruktur gegangen, teilte das Medienbüro der libyschen Regierung mit. Zudem hätten sich die Gespräche auch mit dem Ende vergangenen Jahres geschlossenen Sicherheitsabkommen zwischen der Türkei und Libyen beschäftigt.

Die Türkei hatte die international anerkannte Regierung massiv im Kampf gegen den aufständischen Militär Haftar unterstützt, der versucht hatte, die Hauptstadt Tripolis einzunehmen. In den vergangenen Wochen war es den Regierungstruppen gelungen, Haftars Milizen aus großen Gebieten rund um Tripolis zurückzudrängen.

In dem ölreichen nordafrikanischen Land kämpfen verschiedene Milizen um Macht und Einfluss. Libyen befindet sich seit dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi 2011 im Chaos. (APA, 17.6.2020)