Gemeinsam für die Anliegen der Mountainbiker eintreten, um ein konfliktfreies Miteinander zu ermöglichen.

Foto: imago images / Ralf Schanze

Innsbruck/Graz – In den vergangenen Wochen haben sich die Tretlager-Talkformate mit Möglichkeiten einer Interessenvertretung für Mountainbiker befasst. In Kooperation mit dem "Lines"-Magazin hat das STANDARD-Tretlager versucht, Protagonistinnen und Protagonisten der heimischen Mountainbikeszene zusammenzuführen. Diese Initiative fiel auf fruchtbaren Boden, und so entstand parallel dazu die Idee einer Plattform, die künftig als Stimme der Mountainbiker nach innen und außen agieren soll.

Ziel der neuen Initiative ist es, in den Dialog zu treten, um Konflikte zu beenden und ihnen vorzubeugen. Denn der Mountainbikesport erfreut sich in Österreich stark wachsender Beliebtheit, davon zeugen die steigenden Absatzzahlen der Fahrradhändler auch und vor allem während der Corona-Pandemie. Auch für den Tourismus bedeuten die Bergradler eine Chance, die aber vertan wird, solange man nicht erkennt, dass es dafür auch legale Angebote braucht.

Ein Miteinander am Berg ist möglich

Dass ein Miteinander am Berg und im Wald problemlos möglich ist, zeigen sämtliche Nachbarstaaten Österreichs, wo das seit Jahren gelebte Praxis ist. Wie die internationale Tretlager-Talkrunde bewiesen hat, kann eine starke Stimme, die für die Interessen der Biker eintritt, diese Lösungen einfacher möglich machen als viele übers Land versprengte Einzelinitiativen. Man muss das Rad oder, in dem Fall, eben das Mountainbike nicht neu erfinden und kann von diesen Erfolgsmodellen lernen.

Nach innen will die neue Plattform allen Mountainbikerinnen und Mountainbikern in Österreich als Ansprechpartner dienen. Einerseits soll ein breites Netzwerk zur Verfügung gestellt werden, etwa wenn es darum geht, lokale Lösungen zu realisieren. Aber auch Fachwissen und aktive Unterstützung sollen Thema sein. Als Mehrwert für alle Mitglieder – angedacht ist eine Vereinsstruktur – will die Plattform auch Versicherungen bis hin zu Fortbildungen anbieten.

Plattform und Stimme für alle Mountainbiker

Der Fokus der Interessenvertretung liegt nicht auf einer bestimmten Spielart des Mountainbikens, sondern es sollen alle – vom Genussradler über den E-Biker bis hin zum Downhill-Racer – ihren Platz finden. Die Initiative lebt daher von der Partizipation möglichst vieler. Wer Mountainbikesport betreibt, weiß, wie groß die Bandbreite der Aktiven ist. Sämtliche Altersstufen und Lebensläufe sind hier vertreten. Dieser Masse von Individualisten will die neue Plattform eine starke Stimme verleihen.

Wichtig ist den Initiatorinnen und Initiatoren, dass die neue Interessenvertretung keine Konkurrenz zu bestehenden Vereinen oder Verbänden ist, sondern diese vielmehr um ihre Unterstützung für die gemeinsamen Anliegen bittet. Erste Gespräche dazu laufen bereits mit großen Berg- und Radsportverbänden.

Offizielle Gründung im Juli

Noch im Juli 2020 soll der offizielle Gründungsakt erfolgen, und bereits jetzt sind alle Interessierten eingeladen, sich zu melden, zu informieren und vor allen Dingen einzubringen. Wer mithelfen will, dem Mountainbiken in Österreich eine starke Stimme zu verleihen, kann sich zum Newsletter der neuen Initiative anmelden und diese von Beginn an mitgestalten. Jede Hilfe ist willkommen. Der Name der neuen Initiative wird in Kürze feststehen, noch läuft die Abstimmung dazu.

Um das Thema weiter im Bewusstsein zu verankern, wird nächsten Mittwoch wieder ein Tretlager-Talk dazu stattfinden – diesmal mit Vertreterinnen und Vertretern der Radbranche. Denn Hersteller wie Verkäufer profitieren vom anhaltenden Mountainbikeboom, daher stellt sich die Frage, inwieweit sie dabei mithelfen könnten, für ihre Kunden mehr Möglichkeiten zur Ausübung ihres Sports zu schaffen. Am kommenden Mittwoch, 24. Juni, wird dazu wieder ab 20 Uhr live und online diskutiert. (Steffen Arora, 18.6.2020)