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Die "Stopp Corona"-App.

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Für Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) ist die Diskussion vom Tisch. Seit Wochen betont er, dass es keine Verpflichtung zur Installation und Nutzung der Smartphone-App "Stopp Corona" geben wird. Dies betonte er nun auch gleich mehrmals in seiner Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage. Auch gelte die Empfehlung der EU-Kommission, wonach die "Verwendung von Contact-Tracing-Apps grundsätzlich freiwillig erfolgen soll und die Verwendung der App (einschließlich der Löschung der dabei angefallenen Daten) nach Wegfall ihres Zwecks (Aufhebung der Pandemie) ersatzlos eingestellt werden soll".

Firmenhandys

In einer Beantwortung einer weiteren Anfrage wird seitens der Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) festgehalten, dass Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer nicht zur Installation der App, etwa auf Firmenhandys, zwingen können. Soll sie dennoch zum Einsatz kommen, dann ist dafür eine entsprechende "Einzelvereinbarung" notwendig. Der Einsatz der App kann in Betrieben sinnvoll sein. Sie kann helfen, sich die Zettelwirtschaft zu ersparen. Etwa beim Besuch von Pflegeheimen.

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Anfang Juni trommelten Anschober, das Rote Kreuz und die Ärztekammer laut für die Nutzung der App. Zur Verhinderung eines neuerlichen Anstiegs von Corona-Infektionen sei das "Kontaktpersonen-Management" entscheidend – und hier helfe die App, erklärte der Gesundheitsminister. Sinn der App ist, über die Bluetooth-Schnittstelle des Handys quasi ein elektronisches Kontakt-"Tagebuch" zu führen, mit dem aufgezeichnet wird, mit wem der jeweilige User in der Vergangenheit Kontakt hatte. Schlägt dann einer der User wegen eines positiven Tests oder eines Verdachtsfalls Alarm, werden all dessen via App aufgezeichneten Kontakte anonymisiert verständigt. Diese können dann Maßnahmen gegen eine (unbemerkte) weitere Verbreitung des Virus ergreifen.

Neue Version

In den kommenden Tagen soll eine neue Version der App veröffentlicht werden, die technische Probleme beseitigen soll. (Markus Sulzbacher, 17.6.2020)