Hydroxychloroquin gegen eine Sars-CoV-2-Infektion bringt nichts für Patienten, zeigt eine Studie.

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Internationale Forscher wollen Tests mit dem Malaria-Medikament Hydroxychloroquin bei Covid-19-Erkrankten einstellen. Das Mittel habe die Sterblichkeit von schwer erkrankten Patienten nicht reduziert, begründete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Schritt unter Berufung auf Testergebnisse.

Hydroxychloroquin war Bestandteil einer von der WHO koordinierten Forschungsreihe mit mehr als 3.500 Patienten in 35 Ländern. Dabei wird untersucht, ob verschiedene schon vorhandene Medikamente – etwa gegen Malaria, HIV, Ebola und Multiple Sklerose – einen Effekt gegen Covid-19 haben. Das Medikament war besonders in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, weil US-Präsident Donald Trump erklärte, es einzunehmen, um einer Corona-Infektion vorzubeugen.

Widerrufen

Nach einem Bericht in der Fachzeitschrift "The Lancet", dass Hydroxychloroquin womöglich die Todesrate erhöhen könnte, waren die Versuche Ende Mai vorübergehend ausgesetzt worden. Später zog das Journal die Studie jedoch zurück, und die WHO gab Anfang Juni grünes Licht für eine Fortsetzung der Tests.

In den USA hatte die Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) ihre Ausnahmegenehmigung für Hydroxychloroquin zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen widerrufen. Es sei angesichts der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse "unwahrscheinlich", dass Hydroxychloroquin bei der Behandlung der Lungenerkrankung wirksam sei, hieß es. (APA, 18.6.2020)