Die Nervosität bei Anlegern von Wirecard nimmt zu. Die Aktien rutschten am Donnerstag um 4,9 Prozent auf 99,31 Euro ab, zunächst waren es sogar mehr als 6 Prozent Minus gewesen. Es wird erwartet, dass der deutsche Zahlungsabwickler im Tagesverlauf den schon mehrfach verschobenen Geschäftsbericht 2019 vorlegt. Bisher hatte Wirecard solche Publikationen immer vor Börsenstart veröffentlicht.

"Nachdem der Bericht nicht pünktlich veröffentlicht wurde, sind die Anleger zunehmend nervös, dass negative Nachrichten bezüglich des Testats der Wirtschaftsprüfer kommen könnten", sagte ein Händler.

Immer wieder Vorwürfe

Wirecard sieht sich seit Jahren in Medienberichten Vorwürfen der Bilanzfälschung ausgesetzt, bestreitet diese jedoch. Sollten die Wirtschaftsprüfer von EY Wirecard für die Bilanzzahlen 2019 nun kein Testat ausstellen, viele Beanstandungen haben oder wird die Veröffentlichung des Geschäftsberichts ein weiteres Mal verschoben, wird der Druck auf Firmenchef Markus Braun – ein Österreicher – nach Meinung von Experten weiter steigen.

Die Fondsgesellschaft Deka fordert seinen Rücktritt. Gegen Braun und seine drei Vorstandskollegen ermittelt die Staatsanwaltschaft München wegen des Verdachts auf Marktmanipulation. (APA, 18.06.2020)