Chromebooks gibt es von vielen verschiedenen Herstellern – und bald auch mit Windows-Support.

Foto: Google

Chrome OS scheint sich immer mehr zu einer Basisplattform zu entwickeln, auf der die Apps unterschiedlichster Betriebssysteme laufen. Dies lässt sich jedenfalls aus einer aktuellen Ankündigung von Google schließen. Sollen künftig doch auch Windows-Programme auf Chromebooks genutzt werden können.

Kooperation

Google hat sich mit dem Softwarehersteller Parallels zusammengetan, um Anwendungen wie Microsoft Office unter Chrome OS lauffähig zu machen. Die Windows-Programme sollen dabei direkt in den Chrome-OS-Desktop integriert werden, zum Einsatz kommt dafür eine Virtualisierungslösung von Parallels. Schon bisher war es möglich Windows-Programme über entsprechende Programme an Chromebooks zu streamen, der neue Ansatz läuft aber eben direkt am Gerät – und damit auch offline.

Das Ganze zielt allerdings nicht auf Privatnutzer ab sondern vor allem auf Unternehmen. Denen soll durch den Support für bestehende – und oft veraltete – Windows-Anwendungen ein Pfad zum Umstieg auf Chromebooks geboten werden. Entsprechend soll dieses Angebot zunächst auch exklusiv für Enterprise-User angeboten werden. Als offiziellen Starttermin spricht Google derzeit nur vage von Herbst.

Hintergrund

Ursprünglich war Chrome OS als schlankes Betriebssystem für Web-Apps gestartet. Über die Jahre wurde die Funktionalität aber erheblich ausgeweitet. Mittlerweile lassen sich auf Chromebooks auch Android-Apps und Linux-Programme nutzen.

Chromebooks erfreuen sich vor allem in den USA einer stark wachsenden Beliebtheit. So dominiert Google mit dem System dank einfacher Wartung und billigen Geräten schon länger den Bildungsbereich in dem Land. Zuletzt ist aber auch das Interesse von Unternehmensseite immer größer geworden. Die Covid-19-Krise hat diesen Trend offenbar noch einmal beschleunigt: Laut Google haben die Chromebook-Verkäufe im ersten Quartal 2020 um 109 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugelegt. (Andreas Proschofsky, 18.06.2020)