Für den "Battery Day 2020" verspricht Elon Musk große Ankündigungen.

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Kaum jemand ist auf Akkutechnologien so stark angewiesen wie die Hersteller von Elektroautos. Gerade für Tesla, das exklusiv auf elektrische Antriebe setzt, ist die Forschung an den Energiespeichern von hoher Bedeutung.

Nicht ganz zufällig investiert man in eigene Produktionsanlagen, in denen Akkus für E-Autos vom Band laufen, als auch in solche, die als Energiepuffer für Haushalte, Unternehmen und Infrastruktur eingesetzt werden können. Nun stehen die nächsten Schritte an, berichtet die BBC.

1,9 Millionen Kilometer Lebensdauer

Ein wesentlicher Punkt für die Verbesserung der Batterien ist die Steigerung der Reichweite und Lebensdauer. Und gerade was letzteren Punkt betrifft, kündigt sich ein erheblicher Sprung an. Contemporary Amperex Technology, ein Zulieferer von Tesla, hat einen neuen Akku im Programm, der über eine Lebensdauer von 16 Jahren eine Gesamtstrecke von 1,2 Millionen Meilen oder rund 1,9 Millionen Kilometern abdecken können soll.

Aktuelle Energiespeicher für Fahrzeuge garantieren Käufern Distanzen von bis zu 240.000 Kilometern über eine Zeit von drei bis acht Jahren. Trotz dieser Verbesserung sollen diese Akkus zudem nur etwa zehn Prozent mehr kosten.

Kampf um Preis und Reichweite

Gleichzeitig dreht sich die Preisspirale aber auch nach unten. Die Hersteller versuchen über Effizienzsteigerungen und verbesserte Fertigungsprozesse, die Marke von 100 Dollar pro Kilowattstunde zu unterschreiten. Seth Weintraub, Branchenkenner und Fachjournalist für Akkubelange, geht sogar davon aus, dass Tesla dies bereits gelungen ist und derlei Akkus schon in die nächsten Autos des Herstellers verbaut werden. Weitere Kostenreduktionen dürften sich darüber ergeben, dass Tesla seine Produktionskapazitäten stetig erweitere und der Herstellungspreis pro Akku durch die Massenfertigung sinkt.

Und auch was die Reichweite betrifft, geht Weintraub bald von einer weiteren Steigerung aus. Aufgrund sinkender Preise wird es möglich, mehr Kapazität in Autos zu verbauen, ohne sie zu verteuern. Er schätzt, dass man bald Pkws kaufen kann, die mit einer vollen Aufladung 600 bis 800 Kilometer zurücklegen können. Entsprechende Upgrades erwartet er etwa für Teslas Model S und X.

Warten auf den "Battery Day"

Weintraub rechnet mit einigen Enthüllungen am "Battery Day". Diesen Event hatte Elon Musk schon mehrfach angekündigt. Zuletzt war er für Ende Mai angesetzt, dann aber erneut verschoben worden. Ein fixes Datum gibt es bislang noch nicht, stattfinden soll er aber auf jeden Fall noch in diesem Jahr. Zuletzt hatte Musk auch eine Zweiteilung der "aufregenden Ankündigungen" in einen baldigen Webcast und eine spätere Live-Präsentation vor Publikum erwogen. (gpi, 18.6.2020)