Ökostest schaute sich Grillkohle genauer an.

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Linz – Was ist besser: Holzkohle oder Briketts? Um auch nicht ausgewiesenen Experten diese Entscheidung zu erleichtern, hat Ökotest je zehn Holzkohlen und Grillbriketts getestet. Elf Produkte sind empfehlenswert, die Briketts erreichten beim Grillvorgang die besseren Noten, bei der Zusammensetzung hatte die Holzkohle die Nase leicht vorn. Zwei Produkte enthielten Braunkohle und damit eine Abstufung.

Getestet wurde, wie gut es sich mit den Kohlen und Briketts grillen lässt und ob Tropenholz aus nicht nachhaltigen Quellen darunter ist, berichtete die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich, auf deren Webseite es auch den Test zum Download gibt. Fünf Grillbriketts erhielten das Gesamturteil "sehr gut", sechs Holzkohlen schnitten insgesamt "gut" ab, fünf weitere Briketts waren "befriedigend", drei Holzkohlen "ausreichend" und eine "mangelhaft". Die Preise für drei Kilo reichten von 2,49 bis 8,39 Euro, wobei der günstigste Artikel mit Bestnote und der teuerste mit "gut" abschnitt.

Die Fachleute schauten sich das Brennverhalten – inklusive Funkenflug und Rauchentwicklung – sowie die Dauer der Vorglühzeit und die Temperaturentwicklung in der Grillphase an. Das Testergebnis Grillen floss mit 40 Prozent in die Gesamtbewertung ein. Dabei kamen die Briketts achtmal auf "gut", die Holzkohlen erreichten bestenfalls ein "befriedigend".

Analysen

Die Zusammensetzung machte 60 Prozent des Urteils aus. Bei der Bewertung gingen die Experten in Anlehnung an die Norm für Grillholzkohle und Grillholzkohlebriketts vor und ermittelten den Gehalt an fixem Kohlenstoff – dem festen Brennstoff in der Kohle – und an Asche. Je mehr Kohlenstoff und je weniger Asche enthalten ist, desto besser brennt die Kohle. Hier erhielten sechs Holzkohlen und fünf Briketts die Bestnote.

Auch das verwendete Holz wurde unter die Lupe genommen. Anbieter sind derzeit noch nicht verpflichtet, Angaben über Art und Herkunft auf der Verpackung zu machen. Daher analysierte das Hamburger Thünen-Institut im Auftrag der Konsumentenschützer die Grillkohlen und bestimmte die dafür verwendete Holzart. Irreführende Angaben und ein fehlender Nachweis für zertifizierte Quellen bei Verwendung von Holz aus tropischem oder subtropischem Klima bedeuteten eine Abwertung.

Zwei Produkte im Test bestanden überhaupt nicht aus Holz, sondern aus Braunkohle. Da ein Rückgriff auf fossile Brennstoffe nicht nachhaltig ist, bekamen sie eine schlechtere Note.

Die AK rät, zum gesunden und nachhaltigen Grillen das Fett oder Öl kurz vor dem Grillen abzutupfen, damit weniger davon in die Glut tropft. Zum Vorglühen empfehlen die Konsumentenschützer einen Anzündkamin oder natürliche Anzünder – etwa aus Holz – mit FSC-Zertifizierung. Mit dem Grillen sollte erst begonnen werden, wenn die Kohlen mit einer weißen Ascheschicht überzogen sind. Wem Nachhaltigkeit wichtig ist, der sollte auf Zertifikate für nachhaltige Forstwirtschaft wie z.B. Naturland und FSC (Forest Stewardship Councils) achten. (APA, 18.6.2020)