Der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) stellte Nachbesserungen bei der Corona-Hilfe für Kulturschaffende vor.

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Das Land Oberösterreich hat ein zweites Maßnahmenpaket für Kulturschaffende geschnürt. So sollen Online-Projekte und Ferialjobs gefördert werden. Zudem wird beim Härtefallfonds des Landes für Einzelpersonen nachgeschärft, teilte LH Thomas Stelzer (ÖVP) am Donnerstag mit. Die Kulturplattform (Kupf) Oberösterreich zeigte sich erfreut, wünscht sich aber weiterhin ein Kulturkonjunkturpaket.

Unter den Titel "art@home" werden Projekte aus den Bereichen darstellende und bildende Kunst, Musik sowie Literatur gefördert, die während des Veranstaltungsverbotes online präsentiert wurden. Pro Einreichung werden bis zu 15 Prozent oder maximal 1.000 Euro zugeschossen, insgesamt sind 30.000 Euro in diesem Topf. Anträge können bis Ende September gestellt werden. Ferialjobs bei Kulturvereinen werden mit bis zu 700 Euro je Arbeitsplatz gefördert. Dafür stehen insgesamt 50.000 Euro zur Verfügung.

Aufstockung nun möglich

Zudem soll es Verbesserungen beim Oö. Härtefallfonds geben. So kann das Land künftig etwa auch, wenn man bereits eine Unterstützung aus dem Härtefallfonds des Bundes oder der Künstlersozialversicherung bekommen hat, den Betrag aufstocken. Der Kreis der Berechtigten wird erweitert und die Antragsfrist von derzeit 30. September bis 31. Dezember 2020 verlängert.

"Nach wie vor sehen wir auch im Bereich der Corona-Hilfe von Kunst und Kultur den Bund in der Hauptverantwortung", betonte Stelzer. Aber "von Seiten des Landes können und werden wir dort Initiativen setzen, wo die Maßnahmen des Bundes nicht oder zu wenig greifen".

Kupf fordert Konjunkturpaket

Die Kupf zeigte sich erfreut, denn die Kriterien des Härtefallfonds seien bisher so eng gefasst gewesen, dass kaum jemand einen Antrag habe stellen können. Man wünscht sich aber weiterhin ein Konjunkturpaket für die Branche. Der Forderungskatalog umfasst eine Erhöhung der Basisförderungen, was mit 1,5 Mio. Euro beziffert wird, eine Neuauflage des Kultur-Innovationstopfes (eine Million Euro), Kultur-Gutscheine analog zu den Gastro-Gutscheinen für alle Haushalte (zehn bis 20 Mio. Euro) und die Deckung der Mehrkosten durch erforderliche Corona-Adaptionen (eine Mio. Euro). (APA, 18. 6. 2020)