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Vergangene Woche waren nach zwei Monaten ohne neue Ansteckungen in Peking neue Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet worden.

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Peking – Nach dem erneuten Corona-Ausbruch in Peking sind die Reisebeschränkungen auf die Umgebung der chinesischen Hauptstadt ausgeweitet worden. Die Behörden riegelten am Donnerstag den Bezirk Anxin mit seinen rund 460.000 Einwohnern ab. Fahrten hinein und aus dem Gebiet hinaus wurden weitgehend untersagt. Zugleich versicherten die Behörden, der erneute Ausbruch des Virus in Peking sei "unter Kontrolle".

Wie staatliche Medien berichteten, dürfen nur Fahrzeuge in den Bezirk Anxin, die zur grundlegenden Versorgung des rund 150 Kilometer von Peking entfernten Bezirks gebraucht werden. Andere Fahrzeuge benötigten dafür eine Sondergenehmigung.

Risikogebiete

Bereits am Dienstag hatten die Behörden verfügt, dass Pekings rund 21 Millionen Einwohner auf nicht notwendige Reisen verzichten müssen. Bewohner von Risikogebieten dürfen die Stadt auf keinen Fall verlassen. Am Mittwoch strichen die Pekinger Flughäfen zwei Drittel aller Flüge.

Der Chefepidemiologe der chinesischen Seuchenbekämpfungsbehörde, Wu Zunyou, versicherte am Donnerstag jedoch, dass die Lage in Peking "unter Kontrolle" sei.

Vergangene Woche waren nach zwei Monaten ohne neue Ansteckungen in Peking neue Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet worden. Als Ausgangspunkt wird der Xinfadi-Markt vermutet, der nach Behördenangaben seit dem 30. Mai von rund 200.000 Menschen besucht wurde. In den vergangenen 24 Stunden wurden in Peking 21 weitere Ansteckungen gemeldet, wie die Nationale Gesundheitskommission am Donnerstag mitteilte. Damit gibt es dort nach offiziellen Angaben mittlerweile 158 Corona-Fälle.

Massentests

Auch aus der Nachbarstadt Tianjin wurde eine weitere Corona-Infektion gemeldet, in der Peking umgebenden Provinz Hebei wurden zwei weitere Ansteckungen festgestellt. Außerdem wurden landesweit vier Corona-Infektionen bei Menschen registriert, die kürzlich aus dem Ausland eingereist waren.

Chinas Behörden haben umfassende Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ergriffen. Die Schulen und Hochschulen in Peking sind ebenso geschlossen wie Veranstaltungsorte und Sportstätten. Fahrten mit Taxis und anderen Fahrdiensten sind verboten, Arbeitnehmer sollen möglichst von zu Hause aus arbeiten.

Außerdem sollen Massentests bei der Eindämmung helfen. Allein in Peking werden derzeit 400.000 Proben gesammelt. (APA, 18.6.2020)