Im Geschäft mit den Werbebanden dürfte nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein.

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Frankfurt am Main – Der Schaden aus der Infront-Affäre beim Deutschen Fußball-Bund soll nach einem "Spiegel"-Bericht 40 Millionen Euro für den DFB betragen. Dies schreibt das Nachrichtenmagazin in seiner aktuellen Ausgabe. Der DFB hatte bereits im vergangenen Jahr Unregelmäßigkeiten bestätigt.

Der Verband teilte am Freitagabend mit, dass "Untersuchungen und Gespräche" noch andauern würden. Dem DFB-Präsidium seien am Freitag "aktuelle Zwischenergebnisse" mitgeteilt worden. Laut einem Infront-Sprecher seien die bisher bekannten Vorwürfe und Verdächtigungen "nicht nur stark konstruiert, sondern vor allem auch durch nichts belegt".

Wie der "Spiegel" berichtet, liefert der vertrauliche Report der Beratungsfirma Esecon Hinweise auf mögliche Korruption bei Geschäften des DFB mit dem langjährigen Sportvermarkter Infront Sports aus der Schweiz. Der mutmaßliche Schaden beläuft sich demnach auf mehr als 40 Millionen Euro.

Infront hatte bis 2018 den Auftrag, Bandenwerbepartner für Spiele der Nationalelf zu beschaffen. Laut dem Ermittlungsbericht habe die Firma 2013 vom DFB den Zuschlag für das Geschäft erhalten, obwohl ein Konkurrent bis zu 18 Millionen Euro mehr geboten habe. Auch der bis heute laufende Bandenwerbevertrag für die DFB-Pokalspiele soll 2015 unter fragwürdigen Umständen an Infront gegangen sein.

Infront hatte sich im vergangenen Jahr "tief schockiert" gezeigt und mitgeteilt, dass die Firma einen leitenden Angestellten entlassen habe, gegen den die Staatsanwaltschaft wegen Untreue ein Strafverfahren eingeleitet habe. Infront-Chef Philippe Blatter, Neffe des Ex-FIFA-Präsidenten Sepp Blatter, verwies damals auf laufende Ermittlungen. (APA/dpa, 19.6.2020)