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Eigentlich sollte der AMS-Algorithmus schon "scharf" sein. Die Einführung wurde allerdings ins kommende Jahr verschoben. Schuld ist die Corona-Pandemie, die eine Schulung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verunmöglichte, heißt es dazu aus dem AMS zum STANDARD. Gegen die Einführung des Algorithmus machen nun Aktivisten aus der Zivilgesellschaft und die Netzaktivisten von epicenter.works mobil. Sie werden in den kommenden Tagen eine Kampagne starten und aufzeigen, "warum dieses System ungerecht ist und warum es eine Verschlechterung für viele arbeitslose Menschen in Österreich darstellt."

Damit wird die Kritik an dem Algorithmus verstärkt. Kritiker bezeichnen das System als "intransparent" und verorten eine Diskriminierungsgefahr, weil einige der Kriterien des Algorithmus – etwa Geschlecht, Herkunft, Wohnort, Alter, vom Individuum nicht beeinflussbar sind.

Drei Kategorien

Das AMS will mit der Einteilung von arbeitslosen Menschen in drei Kategorien mit hohen, mittleren und niedrigen Arbeitsmarktchancen via Computer-Algorithmus die Vergabe von Fördermaßnahmen effizienter machen. Am meisten Förderung sollen künftig Arbeitslose mit mittleren Chancen bekommen. Der Berater trifft aber weiterhin die Letztentscheidung über die Arbeitslosenförderung, etwa ob jemand eine teure Facharbeiterausbildung bekommt oder nicht. (sum, 22.6. 2020)