Auch Polizeiautos wurden in der Nacht auf Sonntag in Mitleidenschaft gezogen.

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Stuttgart – Nach den Krawallen in Stuttgart sitzen acht mutmaßliche Randalierer in Untersuchungshaft, einer von ihnen wegen Verdachts auf versuchten Totschlag. Ein Richter habe die beantragten Haftbefehle erlassen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dienstagfrüh. Ein weiterer Haftbefehl war gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden.

Die Männer im Alter zwischen 16 und 33 Jahren besitzen laut Polizei die deutsche, kroatische, irakische, portugiesische und lettische Staatsangehörigkeit. Ihnen wird Landfriedensbruch vorgeworfen sowie gefährliche Körperverletzung, tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte und Diebstahl in besonders schwerem Fall. 16 vorläufig festgenommene mutmaßliche Beteiligte wurden den Angaben zufolge wieder entlassen.

Versuchter Totschlag

Wegen versuchten Totschlags muss sich ein 16-Jähriger verantworten. Er soll während der Randale in der Nacht auf Sonntag einem bereits auf dem Boden liegenden Studenten gezielt gegen den Kopf getreten haben.

Bei den Ausschreitungen waren hunderte Menschen durch die zentrale Einkaufsstraße Stuttgarts gezogen, sie hatten Schaufenster zerstört und Geschäfte geplündert. Nach Angaben der Polizei waren 400 bis 500 Menschen an den Krawallen beteiligt. (APA, 23.6.2020)