Die Dating-Plattform "Shaadi" steht in der Kritik.

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Die asiatische Dating-Seite shaadi.com wird von ihren Nutzern kritisiert: Bisher war es anhand eines Filters möglich, auf der vor allem auf Heiratspartner fokussierten Website Nutzer basierend auf ihrer Hautfarbe zu suchen. Das hat, auch aufgrund der aktuellen Proteste gegen Rassismus, für Aufregung gesorgt. Eine Aktivistin startete eine Petition, in der sie sich über die Option beschwerte, und sammelte innerhalb kürzester Zeit 1.500 Unterschriften. Das Unternehmen reagierte, indem es das Feature entfernte. Der Filter habe "keine wirkliche Funktion" gehabt und sei ein Überbleibsel gewesen, das man vergessen habe zu beseitigen, berichtet die BBC.

Nutzer, die sich auf der Website registrierten, wurden gefragt, wie hell ihre Hautfarbe ist. Suchte man nach potenziellen Partnern, war es dann möglich, auch nach dieser Angabe zu filtern. Laut der Website habe das aber nicht funktioniert, bei einer solchen Suche seien mögliche Kontakte mit sämtlichen Optionen aufgetaucht.

Viele Eltern würden sich Option wünschen

Die Seite ist vor allem im asiatischen Raum populär, wo sie genutzt wird, um Ehepartner zu finden. Die Aktivistin Meghan N. gibt an, sich zunächst via Mail über den Filter beschwert zu haben. Die Firma habe ihr Vorgehen verteidigt, mit der Begründung, dass sich viele Eltern die Auswahlmöglichkeit wünschen würden. Das habe sie so schockiert, dass sie die Erfahrung in einer Facebook-Gruppe teilte – woraufhin eine weitere Aktivistin, Hetal L., die Petition startete.

Auch in Südostasien wird aufgrund der Proteste, die durch den Tod des US-Amerikaners George Floyd durch die Polizei ausgelöst wurden, das Thema Rassismus vermehrt diskutiert. Bollywood-Schauspieler geraten N. zufolge beispielsweise in die Kritik, weil sie sich für die antirassistischen Bewegungen aussprechen, gleichzeitig aber Produkte bewerben, die eine hellere Haut ermöglichen sollen. (red, 23.6.2020)