Der Galgenstrick-Fund in einer NASCAR-Garage hatte in den vergangenen Tagen für Wirbel gesorgt

Foto: AFP/Chris Graythen

Daytona Beach – Der einzige schwarze Nascar-Fahrer Bubba Wallace ist offenbar doch nicht das Ziel eines Hassverbrechens gewesen. Das geht aus den abschließenden Untersuchungen der US-Bundespolizei FBI hervor, wie die Rennserie am Dienstag mitteilte.

In der Garage des 26-Jährigen war am Sonntag an der Rennstrecke Talladega Superspeedway im US-Bundesstaat Alabama ein Galgenstrick gefunden worden. Wallace und Kollegen interpretierten dies als rassistischen Angriff, die ganze Rennserie drückte ihm ihre Solidarität aus. Das FBI wurde eingeschaltet – und legte nun eine überraschende Kehrtwende hin.

Überraschende Kehrtwende

"Der FBI-Bericht kommt zu dem Schluss, und fotografische Beweise bestätigen dies, dass das wie eine Schlinge geformte Garagentor-Zugseil dort bereits im letzten Herbst positioniert war", hieß es auf der Nascar-Homepage. Damit sei das Seil bereits lange vor der Ankunft des Teams in der Garage gewesen. "Wir schätzen die schnelle und gründliche Untersuchung des FBI und sind dankbar zu erfahren, dass dies keine vorsätzliche, rassistische Handlung gegen Bubba war", teilte die Rennserie weiter mit.

ESPN berichtet davon, dass das Seil bereits bereits bei einem Rennen im Oktober in der Garage hing. Ein Mitarbeiter eines anderes Teams konnte sich an diesen Umstand erinnern. Das Team informierte daraufhin das FBI. Dieses schloss die Ermittlungen nun ab und werde keine Anklage in diesem Fall erheben. Demnach sei es Zufall gewesen, dass ausgerechnet Wallace diese Garage erhielt. Denn im Herbst seien die Garagen noch nicht zugeteilt gewesen.

Turbulente Tage

Der 26-jährige Wallace setzt sich für die Bewegung "Black Lives Matter" ein und hatte sich für ein Verbot der Konföderiertenflagge bei Veranstaltungen der Rennserie ausgesprochen. Die Konföderierten hatten im Amerikanischen Bürgerkrieg (1861 bis 1865) der Südstaaten gegen den Norden gekämpft und sich gegen die Abschaffung der Sklaverei und gegen mehr Rechte für Schwarze gewehrt. (APA, dpa, sid, red, 24.6.2020)