Die Zeiten, in denen Microsoft eine Produkte nur für Windows anbietet, um die Bedeutung seiner Desktop-Plattform zu stützen, sind vorbei. Speziell seit sich das Unternehmen unter Satya Nadella als Serviceanbieter deklariert hat, breitet man die eigenen Dienste auch auf andere Plattformen aus.

Das gilt auch für Sicherheitsprodukte. Und nun hat es auch der ehemalige Windows Defender auf Android-Handys geschafft.

Lange Geschichte

Heute heißt das Antimalware-Tool freilich etwas anders, nämlich einfach nur Microsoft Defender. Hervorgegangen ist er aus den Sicherheitstools für Windows, die mit dem Service Pack 2 für Windows XP im Jahr 2004 eingeführt wurden.

Als eigenständige Lösung hieß es ursprünglich Windows Antispyware, ehe man sie umbenannte. Später wurden sie mit einem anderen Sicherheitsprodukt, den Microsoft Security Essentials, zusammengelegt. Seit Windows 10 ist der Defender als Sicherheitslösung vorinstalliert.

Für Firmenhandys

Es gibt auch eine eigene Unternehmenslösung. Sie nennt sich Microsoft Defender ATP (Advanced Threat Protection) und ist auch die Ausgabe, die jetzt für Geräte mit Googles mobilem Betriebssystem verfügbar ist. Gedacht ist das Produkt also nicht für Privatanwender, sondern für Organisationen und Firmen, die dafür zahlen.

Administratoren können das Antimalwareprogramm auf Firmenhandys ausrollen und nach Notwendigkeit konfigurieren. Das Tool sucht nach gefährlichen Apps und soll auch Webseiten vorab auf Schadsoftware überprüfen. Weiters lässt sich auch eine Blockliste einrichten, über die der Aufruf bestimmter Seiten gezielt gesperrt werden kann.

Stellt die Software verdächtige Vorgänge fest, meldet sie dies auch bei den Admins. Bei Sicherheitsbedenken und anderen Problemen lässt sich der Defender verwenden, um Smartphones vom Zugriff auf das Firmennetzwerk oder bestimmte Ressourcen, wie Outlook Mail oder per Onedrive geteilte Dateien, auszuschließen.

iOS-Version soll noch heuer kommen

Im Moment ist der Microsoft Defender ATP für Android noch in einer Vorschauversion verfügbar. Die Testphase soll es Kunden ermöglichen, das Tool kennenzulernen, während Microsoft selbst Feedback zu Problemen einholen kann. Auch für iOS soll die Sicherheitslösung kommen, hier wurde der Start der Preview-Version allerdings nur grob für dieses Jahr angekündigt. (gpi, 24.06.2020)