Österreichs Corona-App: Stopp Corona.

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Die Track-App "Immuni" zur Lokalisierung von Kontakten mit positiv getesteten Personen droht in Italien zum Flop zu werden. Lediglich 3,5 Millionen Italiener haben seit Anfang Juni die Anwendung heruntergeladen. Dies liegt deutlich unter den Erwartungen der Regierung.

Die kostenlose Anwendung auf dem Smartphone, die von einem Mailänder Unternehmen im Auftrag der Regierung entwickelt wurde, soll Bürgern einen Hinweis senden, wenn sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben. Damit die Warn-App wirklich nützlich sein kann, muss sie laut Experten von circa 60 Prozent der Bevölkerung heruntergeladen werden.

In Italien hat "Immuni" viele Diskussionen und Bedenken in Sachen Datenschutzbestimmungen ausgelöst. Diese versucht die Regierung zu zerstreuen. "Die App ist in Sachen Schutz der Privatsphäre sicher. Ich hoffe, dass sie noch viele Italiener herunterlanden werden", sagte Vizegesundheitsminister Pier Paolo Sileri.

Infektionsketten lokalisieren

Gianni Rezza, Generaldirektor der Vorbeugungsabteilung des Gesundheitsministeriums in Rom, meinte die App sei wichtig, um eventuelle Infektionsherde zu lokalisieren. "Sie ist in dieser Phase extrem nützlich, um Informationen über Personen zu sammeln, die sich jetzt anstecken. Wir wissen, dass sich diese Infektion in Gemeinschaften verbreitet, wie wir in den vielen Seniorenheimen beobachtet haben. Daher ist es wichtig, den Kontakten zu Covid-Trägern nachzugehen", sagte Rezza bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Die italienische Innovationsministerin Paola Dadone rief die Italiener auf, die Warn-App herunterzuladen, denn sie sei das beste Instrument, um neue Infektionsherde zu bekämpfen. Die App sei der einfachste Weg, um sich selbst und Angehörige zu schützen, sagte sie. In Frankreich ist die Warn-App "StopCovid" ähnlich unerfolgreich. Auch in Österreich gibt es mit der "Stopp Corona"-App des Roten Kreuzes eine Anwendung. Sie wurde bisher rund 600.000 Mal auf Smartphones heruntergeladen. (APA, 24.6.2020)