"Am Schauplatz: Pflege in Quarantäne" erzählt von Menschen, die Hilfe brauchen.

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Da sind Menschen, die ihre späten Jahre zu Hause verbringen wollen und nicht in einem Heim. Die nicht mehr allein gehen können, nicht duschen, nachts Hilfe brauchen und am Tage.

Da sind Familien und Angehörige, die diese Betreuung nicht allein leisten können oder wollen oder beides zugleich. Da sind Menschen und ihre Angehörigen, die sich aber auch nicht jede Hilfe von außen leisten können oder wollen. Nicht zu einem Preis, der dieser Hilfe angemessen wäre – oder nicht in angemessener Höhe bei jenen ankommt, die helfen.

Da sind Menschen aus der Slowakei, aus Rumänien, aus Ungarn, Bulgarien, Moldawien oder Marokko, die Geld zum Leben brauchen. Deren Hilfe in Österreich gebraucht wird. Auch weil sich diese Form der Hilfe zu wenige Menschen in Österreich antun. Und noch weniger für 80 Euro am 24-Stunden-Tag oder auch nur 35 Euro.

Da sind österreichische Agenturen und ihre Subunternehmer in den Heimatländern, die Menschen und ihre Hilfe vermitteln. Seriöse und weniger seriöse. Die für Vermittlung Provision verlangen, wenn mehrere vermitteln auch zwei- und dreimal. Umso weniger bleibt den Menschen, die Menschen helfen.

Da ist dieses Virus, das die Grenzen dichtmachte und aus sonst zweiwöchigen Schichten in Österreich acht Wochen und mehr machte. Das Sonderzüge und -flüge in Bewegung setzte, benötigte Betreuer in Quarantäne mit Fremden Risiken aussetzte.

Davon erzählt Tiba Marchetti am Donnerstag. Am Schauplatz der Menschenwürde und ihrer Ökonomie. 21.05, ORF 2. (Harald Fidler, 25.6.2020)