Salzburg – Nach einem Schusswechsel mit zwei Schwerverletzten bei einem Polizeieinsatz Donnerstagfrüh in der Stadt Salzburg hat die Polizei weitere Ermittlungsergebnisse bekanntgegeben. Demnach soll der 36-jährige Österreicher, der zuvor seine Familie bedroht hatte, einem einschreitenden Polizisten im Verlauf einer körperlichen Auseinandersetzung dessen Dienstwaffe entrissen und auf ihn geschossen haben.

Wie viele Schüsse abgegeben worden sind und wie sich der Tathergang im Detail zugetragen hat, werde das Waffengebrauchsermittlungsteam der Landespolizeidirektion Vorarlberg erheben, informierte die Landespolizeidirektion Salzburg. Das Team werde am frühen Nachmittag in Salzburg eintreffen und anschließend die Ermittlungen aufnehmen.

Die Erstmaßnahmen und die Spurensicherung am Tatort habe das Landeskriminalamt Salzburg durchgeführt, erklärte ein Polizeisprecher. Bei der entrissenen Dienstwaffe soll es sich um eine Glock 17, Kaliber neun Millimeter, handeln.

Schusswechsel

Der Vorfall ereignete sich dem Sprecher der Landespolizeidirektion Salzburg, Hans Wolfgruber, zufolge gegen 5.30 Uhr bei einem Einfamilienhaus im Stadtteil Leopoldskron. Familienmitglieder hatten den Notruf gewählt und der Polizei geschildert, dass der 36-Jährige "durchdreht". Eine Polizeistreife sei unverzüglich zu dem Haus gefahren.

Im Garten beim Eingangsbereich des Hauses trafen die Beamten auf den Täter, in der Folge kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen ihm und einem der beiden Polizisten. Der 36-Jährige habe auf den Beamten geschossen, berichtete der Polizeisprecher. Der Polizist habe Schussverletzungen an einem Arm erlitten.

Der sichernde Kollege des Polizisten habe daraufhin das Feuer erwidert und dadurch die Angriffsfähigkeit des Täters beendet, informierte die Landespolizeidirektion. Der 36-Jährige wurde bei der Schussabgabe verletzt. Er wurde nach der Erstversorgung durch die Einsatzkräfte in das Universitätsklinikum Salzburg gebracht, wo er operiert wurde.

Ermittlungen laufen

Der Verletzungsgrad des 36-Jährigen und des Polizisten, der im Unfallkrankenhaus Salzburg operiert wurde, war zunächst nicht bekannt. Ebenfalls noch unbekannt war, warum der Mann aggressiv geworden war und seine Familie bedroht hatte.

Er könne zu den Hintergründen der Tat noch keine Angaben machen, sagte Wolfgruber. "Nähere Erkenntnisse zum Sachverhalt liegen uns derzeit nicht vor." Das Landeskriminalamt Salzburg führt die Ermittlungen, der Schusswaffengebrauch werde aufgrund der Regelung des Innenministeriums vom Landeskriminalamt Vorarlberg erhoben, hieß es. (APA, 25.6.2020)