Der Himmel über Havanna ist schmutzig.

Foto: APA / AFP / Yamil Lage

Havanna – Eine aus der Sahara kommende Staubwolke hat am Mittwoch den Himmel über der Karibik und Teilen der USA verdunkelt. Besonders betroffen war die Insel Kuba, wo sich die Luftqualität am Donnerstag über der Hauptstadt Havanna nach Angaben von Experten noch weiter verschlechtern soll. Behörden rieten Menschen mit Atemwegserkrankungen, zu Hause zu bleiben.

Sie betonten, dass auch für gesunde Menschen durch den Staub ein gefährliches Niveau an Luftverunreinigung erreicht sei. Auf Social Media posteten Bewohnerinnen und Bewohner von Puerto Rico Fotos, auf denen sie scherzhalber zwei Masken tragen: Eine gegen das Coronavirus und eine gegen den Staub.

Atemwegs- und Allergiebeschwerden

Grund für die riesige Staubwolke sind Passatwinde, die den Sand aus der Sahara in Westafrika über den Atlantik getragen haben. Das Phänomen ist an sich nicht ungewöhnlich, die Konzentration aus Sand, die derzeit in der Luft hängt, kommt aber nur rund alle hundert Jahre vor. Am Sonntag hatte die Wolke zunächst Puerto Rico erreicht, seit Mittwoch ist auch der Himmel über Kuba verdunkelt. Die Staubwolke werde wahrscheinlich mehr "Atemwegs- und Allergiebeschwerden" auslösen, sagte Francisco Duran vom Gesundheitsministerium in Kuba.

Die Staubwolke beeinträchtigte auch die Luftqualität im Süden des US-Bundesstaates Florida. Die örtlichen Behörden gaben jedoch Entwarnung: Die Qualität der Luft in der Stadt Miami sei "moderat". Die Wolke werde aber wahrscheinlich bis nächste Woche bleiben, warnten die Behörden. Betroffen sind auch Jamaika und Teile der Französischen Antillen, wie die Inseln Guadeloupe und Martinique. Später soll der Sand noch bis in den Mittleren Westen der USA ziehen, teilte die US-Wetterbehörde mit. (red, APA, 25.6.2020)