Die Polizei vor Ort.

Foto: AFP/Perry

Glasgow – Vor der Messerattacke in einem Hotel im schottischen Glasgow am Freitag hat es Berichten zufolge Warnungen vor dem Täter gegeben. Das berichtete unter anderem der britische Nachrichtensender Sky News am Samstag unter Berufung auf ungenannte Quellen.

Demnach habe sich ein Sozialarbeiter nach Hinweisen von Bewohnern des vorübergehend als Asylunterkunft genutzten Hotels am Donnerstag an die Mitarbeiter dort gewandt. Die BBC berichtete weiters, der Täter habe den Angriff angekündigt.

Sechs Menschen verletzt

Der Mann hatte am Freitag mit einem Messer sechs Menschen verletzt, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Es soll sich laut Medien um einen Mann aus dem Sudan gehandelt haben, der selbst in dem Hotel untergebracht war. Einen terroristischen Hintergrund schloss die Polizei rasch aus. Es gibt Hinweise, dass der Mann psychische Probleme hatte. So war er Berichten zufolge durch Klagen über Lärm aufgefallen. Der schottische Polizeichef Iain Livingstone warnte vor Spekulationen, bevor die Umstände der Tat aufgeklärt seien.

In Glasgow lasse man sich nicht durch Hass entzweien, twitterte der schottische Justizminister. Er spielt auf die politische Instrumentalisierung der Attacke durch Rechtspopulisten an.

Unter den Verletzten waren drei weitere Bewohner des Hotels, zwei Mitarbeiter und ein Polizeibeamter. Alle seien weiterhin in Behandlung im Krankenhaus, aber in einem stabilen Zustand, teilte die Polizei am Samstag mit. Der 42 Jahre alte Polizist und eine weitere Person hatten bei dem Angriff schwere Verletzungen erlitten. (APA, 27.6.2020)