Fritz Poppmeier wird Vorstandsvorsitzender des Handelsriesen Spar.

foto: apa/spar

Dass mit Fritz Poppmeier der Sohn des im April 2019 verstorbenen Mitgründers des Spar-Konzerns gleichen Namens ab kommendem Jahr die Leitung des österreichischen Handelsriesen übernimmt, kommt für Insider nicht besonders überraschend: Beim Familienkonzern mit Sitz in Salzburg ist die Nachfolge streng geregelt. Die Statuten sehen ein Alterslimit von 65 Jahren vor, die Chefs kommen immer aus den Gründer- und Eigentümerfamilien Drexel, Poppmeier und Reisch.

Ins dynastische Prinzip bei Spar passt übrigens auch der zukünftige Stellvertreter an der Konzernspitze Hans K. Reisch (58). Auch er stammt aus einer der drei Eigentümerfamilien; er ist der Enkel des Firmen-Mitbegründers Hans F. Reisch.

Öffentlichkeitsscheuer Personalchef

Anders als Gerhard Drexel, der im August 65 Jahre alt wird und daher die Konzernleitung abgeben muss, gilt sein Nachfolger als Vorstandsvorsitzender als ziemlich öffentlichkeitsscheu. Drexel hatte während seiner zwei Jahrzehnte an der Spitze der Spar-Gruppe wiederholt und lautstark zu handelspolitischen Themen wie etwa den Freihandelsabkommen Ceta und TTIP Stellung bezogen oder sich auch mit der Bundeswettbewerbsbehörde angelegt.

Poppmeiers Haltung zu solchen Fragen blieb immer im Verborgenen, obschon der 54-Jährige seit 1999 im Vorstand der Spar-Österreichische Warenhandels-AG und der Spar Holding AG eine der Gründerfamilien repräsentiert. Im Vorstand ist er aktuell für die Logistik im Einzelhandelsvertrieb sowie für die Personalentwicklung des Unternehmens verantwortlich. Im Klartext: Er ist für 44.000 Spar-Mitarbeiter der Personalchef.

Über sein Privatleben möchte der zurückgezogen lebende Poppmeier nichts in der Zeitung lesen – "auch aus Sicherheitsgründen", heißt es seitens der Firmenzentrale. Nur so viel: Er hat – wie schon sein Vater – in Graz Jus studiert und mit dem Magistertitel abgeschlossen. Und: Poppmeiers Gattin Tiina schreibt sich tatsächlich mit Doppel-I, sie stammt aus Finnland. Das Paar hat drei Kinder.

Erfolgreicher Golfspieler

Einer qualifizierten Öffentlichkeit ist der Name Poppmeier dennoch auch außerhalb der Geschäftswelt ein Begriff. Vor seinem Eintritt in den Spar-Konzern 1994 feierte er als Golfspieler einige Erfolge und konnte zum Beispiel im Jahr 1993 das renommierte Gösser-Open gewinnen. Sein Name ist bis heute auf den Ehrentafeln einiger Golfklubs zu finden. (Thomas Neuhold, 27.6.2020)