Nach der Kundgebung von kurdischen und linken Aktivisten am Samstag in Wien-Favoriten wurde ein Journalist attackiert und verletzt.

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Wien – Auch wenn eine Kundgebung von kurdischen und linken Aktivisten am Samstag ohne gröbere Zwischenfälle verlaufen ist, dürfte es nach der Aktion zu einem Angriff gekommen sein. Laut einem Bericht von orf.at wurde der Journalist Nurettin Civandag auf seinem Heimweg von der Demo in Favoriten von mehreren Personen angegriffen und verletzt. Die Polizei bestätigte die Attacke und leitete Ermittlungen ein.

Die Polizei sprach am Sonntag von mehreren unbekannten Tätern. Der Mann selbst erklärte nach Angaben eines Sprechers, kurdischer Journalist zu sein und vermutete türkische Jugendliche hinter der Attacke. Weil die Tat damit "politisch motiviert" sein könnte, schaltete die Polizei das Wiener Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) ein. Ob die Verdächtigen einer bestimmten Gruppierung, etwa den "Grauen Wölfen", angehören, ist noch nicht geklärt.

Ins Krankenhaus gebracht

Laut dem ORF-Bericht soll sich der Vorfall auf dem Heimweg des Journalisten gegen 23.00 Uhr in der Pernerstorfergasse in Wien-Favoriten ereignet haben. Der Mann wurde nach der Attacke ins Krankenhaus gebracht. Dem Bericht zufolge erlitt er Verletzungen im Bereich der Zähne sowie Prellungen.

Civandag hatte zuletzt immer wieder über die Ausschreitungen bei Demonstrationen in Wien-Favoriten berichtet. Die Antifa, die sich auch an den linken pro-kurdischen Kundgebungen beteiligt hatte, wünschte dem Journalisten am Sonntag auf Twitter "viel Kraft und schnelle Genesung". (APA, 28.6.2020)