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9,3 Millionen Syrer haben laut Welternährungsprogramm zu wenig zu essen.

Foto: AP / Ghaith Alsayed

Damaskus/Brüssel – Vor dem Beginn einer Syrienkonferenz in Brüssel schlagen Hilfsorganisationen angesichts der Hungerkrise in dem Bürgerkriegsland Alarm. "Die wirtschaftliche Situation wird schlimmer und schlimmer", sagte der Programmkoordinator der Welthungerhilfe für Syrien, Halil Kurt, der Deutschen Presse-Agentur. Überall im Land gebe es mittlerweile Probleme bei der Versorgung mit Lebensmitteln.

Die Sprecherin des UN-Nothilfwerks OCHA warnte: "Nach neun Jahren der Krise und einer wachsenden Zahl von Flüchtlingen werden täglich mehr Menschen in Hunger und Armut getrieben."

9,3 Millionen Syrer haben zu wenig zu essen

Bei der an diesem Montag in Brüssel beginnenden zweitägigen Syrienkonferenz wollen EU und UN über Hilfe für die syrische Zivilbevölkerung beraten. Nach mehr als neun Jahren Bürgerkrieg erlebt das Land eine schwere Wirtschaftskrise. Das syrische Pfund hat in den vergangenen Monaten massiv an Wert verloren. Die Corona-Pandemie und neue US-Sanktionen haben die Lage verschärft.

"Die Menschen müssen ihre Mahlzeiten verkleinern oder ganz ausfallen lassen", sagte Kurt. Viele ernährten sich fast nur noch von Brot. "Sie überleben noch, aber sie haben keine ausgewogene Ernährung mehr. Das wird langfristig zu Gesundheitsproblemen führen."

Schätzungen des Welternährungsprogramms (WFP) zufolge haben mittlerweile rund 9,3 Millionen Syrer nicht mehr genug zu essen. Das sei eine Zunahme um 1,4 Millionen Menschen in den vergangenen sechs Monaten. WFP sprach im Vorfeld der Brüsseler Konferenz von einer "beispiellosen Hungerkrise". (APA, 29.6.2020)