"Dr. Disrespect" ist einer der bekanntesten Streamer weltweit und wurde offenbar permanent gesperrt. Nun gibt es haufenweise Gerüchte zu der Causa. Unter anderem soll er an einem alternativen Streamingdienst hinter dem Rücken von Twitch gearbeitet haben.

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Rund um die offenbar permanente Sperre von Starstreamer "Dr. Disrespect" herrscht noch immer Rätselraten. Der Gesperrte meldete sich mittlerweile zu Wort und sagte, dass ihm Twitch bislang nicht die genauen Gründe genannt habe. Im Netz wird wild diskutiert, was zu dem Bann geführt hat. Twitch hat nach der Sperre auch sämtliche Abonnenten finanziell entschädigt, was darauf hindeutet, dass diese dauerhaft ist.

Neuer Streamingservice als Grund für Sperre

Nun gibt es neuerlich Spekulationen zu der Causa. Gerüchteweise soll "Dr. Disrespect" hinter den Kulissen an einem neuen Streamingdienst gearbeitet haben, der direkt mit Twitch konkurriert. Vor wenigen Monaten hatte Twitch mit dem Streamer einen millionenschweren Exklusivvertrag abgeschlossen. Dass ihr "Star" dann hinter dem Rücken einen neuen Service aufzieht, soll der Amazon-Plattform gar nicht gefallen haben.

Mit bekannten Streamern verhandelt

"Brime" soll der neue Dienst heißen und mit "Shroud", "Ninja" und "Dr. Disrespect" die Massen anlocken. Die beiden erstgenannten Nutzer waren zuvor exklusiv bei Microsofts Plattform Mixer tätig. Diese gibt es nicht mehr, wodurch die Starstreamer im Grunde wieder zu Twitch zurückkehren können. "Dr. Disrespect" – so zumindest die Gerüchte – soll bereits an die beiden US-Amerikaner herangetreten sein, um sie für den Dienst zu gewinnen.

Unstimmigkeiten bei Theorie

Allerdings gibt es auch mehrere Gründe, die gegen diese Theorie sprechen. So ist die Rede davon, dass das zu Google gehörende Unternehmen Spotify hinter "Brime" steht. Das ist aber falsch, da die beiden Unternehmen nicht verzweigt sind. Ferner zeigte schon Microsoft mit Mixer, dass man trotz Staraufgebots Twitch nicht Paroli bieten kann. Zuletzt sagte auch E-Sport-Journalist Rod Breslau – der laut eigenen Angaben mehr zu der Causa weiß –, dass an der neuerlichen Wende nichts dran sei.

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In letzten Minuten Verschwörungstheoretiker gelobt

Kurz nach der Sperre von Dr. Disrespect wurden auch die letzten Minuten seines letzten Streams diskutiert. Der US-Amerikaner soll während der Übertragung von seiner Sperre erfahren haben. In weiterer Folge lobte er den Verschwörungstheoretiker David Icke, der unter anderem behauptet, dass es Reptiloiden gibt. Zuletzt sagte er, dass wir aktuell in wilden Zeiten lebten und man gemeinsam durchhalten solle.

Twitch bislang auf Tauchstation

Twitch war zu der Causa bislang sehr gesprächskarg. Gegenüber Medien wurde lediglich kommuniziert, dass man Streamer sperre, wenn diese die Community-Guidelines oder Nutzungsbedingungen brechen. Das werde bei jedem Nutzer so gehandhabt, auch wenn dieser ein Promi sei. Mehr konnte der Plattform nicht entlockt werden, was Spekulationen erst aufkommen ließ.

Dank Streaming Multimillionär

Dr. Disrespect ist einer der bekanntesten Streamer weltweit und hat ein Millionenpublikum hinter sich. Hinter der Kunstfigur steht der 38-jährige US-Amerikaner Guy Beahm, der zuvor unter anderem als Level-Designer in der Videospielbranche tätig war. Dank seines neuen Jobs wurde der Kalifornier zum Multimillionär – Spenden, Abos und Kooperationen mit finanzstarken Marken machten es möglich. Diese weisen den Streamer immer noch als ihre Werbefigur aus.

DrDisRespect

Nicht die erste Sperre von "Dr. Disrespect"

Es ist nicht die erste Sperre von Dr. Disrespect. Er wurde von Twitch bereits gesperrt, als er bei der Spielemesse E3 auf der Toilette filmte. In Kalifornien, wo der Event stattfindet, verstößt das gegen das Gesetz. Nach einer mehrwöchigen Pause meldete er sich auf der Streamingplattform zurück und konnte hunderttausende Zuschauer anlocken. (red, 29.6.2020)